Wasser ist ein Menschenrecht, wie die Vereinten Nationen sagen. Trotzdem kommt es aktuell in mehreren Großstädten zu Wasserabschaltungen. Millionen Bürger müssen jetzt um ihre Versorgung mit Leitungswasser bangen, vor allem in den US-Metropolen Los Angeles, San Francisco und New York.
Die USA sind eigentlich eines der reichsten Länder der Welt. Trotzdem müssen viele Menschen ohne Leitungswasser auskommen. Zuerst waren es nur die ländlichen Regionen, die betroffen haben – mittlerweile hat sich das Problem aber auch in die großen Städte verlagert. Auch Los Angeles, San Francisco und New York sind betroffen, aber auch Portland im US-Bundesstaat Oregon, Houston in Texas und Phoenix in Arizona.
Forschung rund um Sanitärarmut
Ein Forscherteam vom King’s College London und der Universität von Arizona veröffentlichten aktuell eine Studie in der Fachzeitschrift Nature Cities und warfen damit ein Licht auf die sogenannte Sanitärarmut. Immer weniger bezahlbarer Wohnraum führt zu immer mehr prekären Lebensumständen, so Studienautorin Katie Meehan 2020 im Podcast „World: we got this“.
Mieten steigen, Einkommen stagnieren
Sie erklärt: „Nach 2008 kam es in den USA zu einer radikalen Umstrukturierung des Mietmarktes. Viele Vermieter verloren ihre Häuser und große Unternehmen kauften Tausende und Millionen von Immobilien in den Vereinigten Staaten auf, vor allem in Kalifornien und Texas. Die Mieten sind gestiegen, während die Einkommen stagnieren.“
Schon in den 1970er Jahren hatten 3,5 Millionen Haushalte kein fließendes Wasser und auch keine Toilette mit Wasserspülung. Heutzutage sind besonders People of Color (PoC) betroffen, „insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen“, sagt Meehan. In San Francisco leben gar über 70 Prozent der Nichtweißen in Wohnungen ohne fließendes Wasser.
Lage in San Francisco angespannt
Meehan: „In einer Stadt wie San Francisco sind die Wohnkosten exorbitant und für viele Familien unerschwinglich. Dadurch geraten Menschen in eine prekäre Wohnsituation, in der sie dann mit größerer Wahrscheinlichkeit keinen regelmäßigen Wasseranschluss haben.“
Auch Portland stark betroffen
Am schlimmsten sei die Lage allerdings in Portland, wo die Preise für Häuser und Mieten ebenfalls extrem angestiegen sind. Zwischen 2000 und 2021 erhöhte sich die Zahl der betroffenen Haushalte um fast 60 Prozent.
Kein Recht auf Wasser in den USA
Doch es gibt noch einen weiteren erschwerenden Faktor: Seit 2010 sind die Wasserpreise in den USA immer weiter angestiegen, was die Wasserrechnungen für viele unerschwinglich macht. Ihnen wird als Konsequenz das Wasser abgestellt. Die Wasserversorgung ist US-Amerikanern nicht gesetzlich garantiert, obwohl Wasser schon vor 15 Jahren zum Menschenrecht erklärt wurde.
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Der Immobilienmarkt in Amerika war schon immer spekulativ. Die Leute kauften Häuser .. Doch dann kamen die Investoren und haben aufgekauft ohne Ende, weil die Käufer ihre Kredite nicht mehr bezahlen konnten.. Sie waren die Häuser los. Auch deutsche Banken haben da hohe Verluste gemacht. Als diese Blase dann platzte , stiegen die Kosten für den Kauf von Immobilien und die Mieten.
Wassermangel in einigen Städten der USA. Amerikaner kennen sparen nicht. Als bei uns in der Stadt noch US Soldaten stationiert waren, konnte man sehen, wie die mit Wasser und Strom umgingen.. Wasser lässt man eben laufen, auch wenn man in einen anderen Raum geht.
Am helllichten Tag brennen alle Lichter .. Das war in den Wohnungen so und in Büros der Armee. Habe selber Wohnungen an US Familien vermietet. Sparen-Fehlanzeige.
Das ging auch mit den Lebensmitteln so Die US Soldaten bekamen am 1 und 15 eines Monats Geld. Da wurde eingekauft. Oft haben die noch original verpackten Käse oder andere Lebensmittel weggeworfen , weil sie neue kauften. Die Lebensmittel in den US Läden waren sehr günstig , was freilich nicht zum sparen anlockte. .
Bei uns regt man sich auf, wenn man für einen Kredit 5 oder mehr Prozent bezahlen muss. In Amerika sind 18-20% Kreditzinsen üblich.