ZDF zieht den Stecker: Wer jetzt handeln muss, um weiter TV zu schauen!

Die Auswahl an Fernsehsendern für deutsche Haushalte wird kleiner: Schon ab heute sehen Sie möglicherweise nur noch einen schwarzen Bildschirm, wenn Sie einige Programme des ZDF sehen möchten. Eine große Störung? Nein, fünf Fernsehsender werden dauerhaft abgeschaltet.

Für die Mehrheit der deutschen Haushalte ist die Rundfunkgebühr, von vielen noch GEZ-Gebühr genannt, ein leidiges Thema. Derzeit sind monatlich 18,36 Euro fällig, insgesamt 55,08 Euro pro Quartal. Die geforderte Erhöhung um 58 Cent pro Monat konnte 2025 aufgrund des hartnäckigen Widerstands der Bundesländer nicht durchgesetzt werden. Stattdessen müssen die öffentlich-rechtlichen Sender große Einsparungen vornehmen: Leider werden in diesem Fall auch Millionen von Haushalten davon betroffen sein. Diese müssen jetzt dringen handeln.

Fünf Fernsehsender verschwinden – Das steckt hinter der Abschaltung

Am heutigen Dienstag, dem 18. November 2025, ist es so weit: Fünf Fernsehsender des ZDF stellen die Ausstrahlung im klassischen SD-Format ein. Nach mehr als 15 Jahren sendet das öffentlich-rechtliche ZDF dann ausschließlich in HD-Fernsehen. Für zahlreiche Haushalte beginnt damit eine neue Ära des Fernsehens. Wer weiterhin alle seine Lieblingssendungen empfangen möchte, muss sich unter Umständen umstellen – manche müssen sogar in neue Technik investieren.

SD-TV-Programme verschwinden aus Deutschland

Die technische Entwicklung hat das Fernsehen in den letzten Jahren rasant verändert. Während viele Haushalte bereits auf HD-Empfang umgestellt haben, werden die Programme vieler Sender noch in doppelter Ausstrahlung gesendet: einmal in Standardauflösung (SD, Standard Definition), einmal in hochauflösender Qualität (HD, High Definition). Dies wird als nicht mehr notwendig erachtet und stellt eine Möglichkeit dar, Geld zu sparen. Im Rahmen der TV-Umstellung werden dadurch dann die Übertragungskapazitäten effizienter genutzt und gleichzeitig soll die Digitale Transformation TV weiter vorangetrieben werden.
Die ZDF-Umstellung folgt dem Schritt der ARD, deren Programme bereits ab dem 7. Januar 2025 nur noch in HD ausgestrahlt werden1.
Mehr zum Zeitplan und zur offiziellen Position des ZDF finden sich hier auf der ZDF-Seite.

Welche Sender sind betroffen?
Die Umstellung betrifft speziell die bekannten ZDF-Sender:

  • ZDF
  • ZDFneo
  • ZDFinfo
  • 3sat
  • KiKA

SD-fähige Empfangsgeräte können diese Sender ab dem 18.11.2025 nicht mehr anzeigen – nur noch über einen HD-kompatiblen Fernseher oder Receiver bleibt der Empfang erhalten. Während die Zahl der Haushalte, die noch nicht auf HD umgestellt haben, bereits erheblich zurückgegangen ist, ergab eine Studie von Astra TV-Monitors aus dem Jahr 2024, dass rund 2,5 Millionen Haushalte weiterhin Programme in SD schauen. Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass SD-Sender auch über Kabelanbieter wie Vodafone nicht mehr verfügbar sein werden.

HD-Fernsehen im Alltag: Vorteile und Unterschiede

Das sogenannte HD-Format bietet im Vergleich zur alten Standardauflösung zahlreiche Vorteile:

  • Scharfe Bilder und brillante Farben: HD bedeutet mehr Bildpunkte (Pixel), feinere Details und realistischere Farben.
  • Bessere Lesbarkeit: Grafiken, Laufschriften und Untertitel sind klarer erkennbar.
  • Moderne Technik: HD ist Grundvoraussetzung für viele innovative Fernsehfunktionen und technisch anspruchsvolle Übertragungen – z. B. Sport, Dokumentationen oder Mediatheken-Apps direkt am Fernseher.
  • Stabilere Übertragung: Weniger Störungen und ein zukünftssicheres Signal für alle TV-Empfangswege.

Nicht nur die Bildqualität verbessert sich: HD unterstützt Zusatzdienste wie HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV), den Zugriff auf digitale Angebote der Mediatheken, zeitversetztes Fernsehen und vieles mehr. Durch die HD-Umstellung wächst zudem das Senderangebot in hochauflösender Qualität.

Was müssen betroffene Haushalte jetzt tun? Schritt-für-Schritt-Anleitung zur HD-Umstellung

Wer noch nicht auf HD-Empfang vorbereitet ist, sollte jetzt aktiv werden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, welche Voraussetzungen und Maßnahmen notwendig sind:

Empfangsart Handlungsbedarf bei SD-Abschaltung Empfohlene Lösung
Kabel (z. B. Vodafone, PYUR) SD-Receiver oder SD-Fernseher vorhanden Anschaffung eines HD-Receivers oder HD-kompatiblen Fernsehers
Satellit (z. B. Astra 19,2° Ost) Receivermodell prüfen: Nur SD? Neuer HD-Satellitenreceiver/Umrüstung
DVB-T2 HD Keine Umstellung nötig, da ausschließlich HD
IPTV/Streaming (z. B. MagentaTV, Zattoo, waipu.tv, Joyn) Moderne App oder Empfangsbox nutzen Aktuelles Endgerät (Smart-TV oder Streaming-Stick) einsetzen

Praktische Tipps aus der Redaktion und Erfahrungsberichte:

  • Viele Fernseher, die seit 2010 verkauft wurden, sind bereits HD-kompatibel. Prüfen Sie in der Anleitung oder am Typenschild, ob der Hinweis „HD Ready“ oder „Full HD“ zu finden ist.
  • Falls Sie beim Einschalten eine Hinweis-Meldung zur SD-Abschaltung oder „Kein Signal“ erhalten, hilft meist ein neuer Sendersuchlauf im Einstellungsmenü.
  • Ältere TV-Geräte können mit einem separaten HD-Receiver nachgerüstet werden. Im Fachhandel gibt es entsprechende Modelle oft schon ab 30–50 Euro.
  • Kunden von Kabelanbieter (z. B. Vodafone oder PYUR) können Details zur eigenen Hardware und eventuelle Umrüsthilfen im Kundenportal erfragen.

Tabellarischer Überblick: Wann welche Sender umschalten

Sendergruppe SD-Abschaltung bundesweit HD-Umstellung im Kabelnetz (regional möglich)
ARD 07.01.2025 Ab November 2024 je nach Anbieter
ZDF (inkl. ZDFneo, ZDFinfo, 3sat, KiKA) 18.11.2025 Ab November 2024 je nach Anbieter

Welche Stolpersteine gibt es? Erfahrungsberichte aus dem Alltag

Die TV-Umstellung setzt voraus, dass alle Geräte im Haushalt das HD-Signal verarbeiten. In der Praxis berichten Nutzer vor allem über folgende Herausforderungen:

  • Vergessene Zweitgeräte: Im Schlafzimmer, Gäste- oder Kinderzimmer stehen oft ältere Fernseher, die SD-Signale brauchen – diese Geräte bleiben ab Stichtag schwarz, wenn kein HD-Upgrade erfolgt.
  • Kabelsalat beim Umrüsten: Beim Anschluss eines HD-Receivers an einen alten Röhrenfernseher ist ein Adapter (Scart auf HDMI) nötig. Die Bildqualität verbessert sich, bleibt aber durch das Display limitiert.
  • Sendersuchlauf ungeübt? Gerade weniger technikaffine Zuschauer sind zum ersten Mal gezwungen, aktiv einen Kanalsuchlauf anzustoßen. Viele finden das Menü mit etwas Geduld jedoch intuitiv und berichten, dass nach wenigen Minuten alle Sender in HD zur Verfügung standen.
  • Kurzzeitiger Bildausfall: Wer die Umstellung ignoriert, sieht ab dem entsprechenden Datum beim ZDF und seinen Partnersendern nur noch ein schwarzes Bild oder Infotext.

Viele Haushalte erleben mit dem HD-Upgrade eine deutliche Verbesserung ihres Fernseherlebnisses. „So gestochen scharf habe ich das ZDF noch nie gesehen!“, sagt etwa Petra S., 57, aus Bremen, die ihren alten Fernseher durch ein HD-fähiges Gerät ersetzen ließ. Andere berichten von einer unkomplizierten Umstellung: „Im Prinzip hat es gereicht, auf den Knopf fürs Sendersuchen zu drücken – alles war nach fünf Minuten da!“, erinnert sich Ralf N., 49, aus Frankfurt. Besonders hervorzuheben ist der Kinderkanal KiKA, der in HD noch farbenfroher und lebendiger wirkt.

Digitale Transformation TV – Chancen für Zuschauer und Sender

Mit der SD-Abschaltung und der vollen Konzentration auf ZDF HD stellen die TV-Anstalten die Weichen in Richtung Zukunft. Die digitale Transformation im TV-Sektor bedeutet nicht nur ein schärferes Bild, sondern auch mehr Auswahl, moderne Zusatzdienste und effiziente Nutzung der Sendeinfrastruktur. Neben klassischem HD-Fernsehen gewinnen Angebote wie Streaming, zeitversetztes Fernsehen oder Mediatheken immer weiter an Bedeutung.

Die Fernsehsender Umstellung ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz: Durch die Einsparung von Übertragungskapazitäten im SD-Bereich kann Bandbreite anderweitig genutzt werden – zum Beispiel für schnellere Internetanschlüsse. Die Digitalisierung sorgt so auf mehreren Ebenen für Fortschritt.

Fazit: Die Abschaltung der SD-Sender am 18. November 2025 beim ZDF ist ein bedeutender Schritt in der deutschen Fernsehtechnik. Für die meisten Zuschauer ändert sich dank HD-kompatibler Fernseher nichts – außer einer spürbar besseren Bildqualität. Nur wer noch keine HD-taugliche Hardware hat, sollte unbedingt jetzt umrüsten und einen Sendersuchlauf starten. Für viele Verbraucher ist die HD-Umstellung ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum TV der Zukunft.

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Author
Oskar Herbert