

Das deutsche Gesundheitssystem steht unter extremem Druck. Regelmäßig läuft den Krankenkassen das Geld aus und sie müssen von den Steuerzahlern, die ohnehin schon mit erhöhten Beiträgen zu kämpfen haben, aus der Bredouille gerettet werden. Laut dem Gesundheitsministerium wird sich das Defizit der gesetzlichen Kassen im nächsten Jahr auf 4 Milliarden Euro erhöhen. Bis zum Jahr 2040 wird dieses Finanzloch auf volle 40 Milliarden angewachsen sein, wenn nicht eine grundlegende Reform durchgeführt wird.
Umstrittene Reformvorschläge
Jetzt hat der deutsche Arbeitgeberverband auf Einladung von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) Vorschläge vorgelegt, die den Krankenkassen 50 Milliarden Euro sparen sollen. Gemäß dem Reformvorschlag werden besonders Haushalte, in denen einer der Partner kein oder nur ein geringes Einkommen hat, in Zukunft zur Kasse gebeten. Die Arbeitgeber wollen nämlich, dass die Krankenkassen die beitragsfreie Mitversicherung von Ehepartnern entfernen. Stattdessen soll im Durchschnitt 220 Euro pro Monat vom Haushalt für den einkommensschwachen Partner abverlangt werden, um eine weitere gesetzliche Krankenversicherung zu gewährleisten. Damit könnten die Krankenkassen bereits 2,8 Milliarden Euro einsparen.
Patienten müssen mehr bezahlen
Auch Patienten sollen in Zukunft mehr bezahlen. Im Krankheitsfall sollen laut den Plänen der Arbeitgeber die Patienten für jeden einzelnen Besuch beim Arzt eine sogenannte Kontaktgebühr zahlen. Damit will der Verband die verpönte Praxisgebühr, die 2013 abgeschafft wurde, wieder zurückholen. Die Praxisgebühr, die sich auf 10 Euro pro Quartal belief, hatte den Krankenkassen zwar mehr als 2 Milliarden Euro zugeführt, resultierte aber laut mehreren Studien in hohen Langzeitkosten, weil viele einkommensschwache Patienten mit oft schweren Krankheiten sich vor dem Arztbesuch sträubten und danach oft als chronisch krank eingestuft werden mussten.
Entfernung von Kollektivverträgen
Außerdem verlangt der Arbeitgeberverband, dass sich der Staat in Zukunft aus dem Krankenversicherungsbetrieb weitgehend heraushält. Stattdessen sollen die Krankenkassen in Wettbewerb miteinander treten und selbst die Preise mit Ärzten, Ärztegruppen, Kliniken und anderen Dienstleistern über Preise, Leistungen und Qualitätsstandards verhandeln. Nur durch die Konkurrenz könnte eine verbesserte, und billigere Krankenversicherungsversorgung entstehen. Inwieweit das Bundesgesundheitsministerium die Reformvorschläge der Arbeitgeber berücksichtigt, wird im Frühjahr 2026 bekannt gegeben.
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Die Schmarotzer oder auch Fachkräfte genannt, sollten generell nur die wirklich anfallenden Notversorgungskosten erhalten, das alleine würde den Beitragzahler entlasten und bis zu 2 Milliarden einsparen.
Ist ja mal wieder klar. Immer der keine Mann muss herhalten!!!!! Unverschämtheit 🤮🤮🤮. Fangt mal lieber an bei den Politikern zu kürzen !!!