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„Zero Covid“-Inititiave fordert komplettes Herunterfahren der Wirtschaft

Wo keine Übertragungen stattfinden, gibt es keine Superspreader-Events, erklären Wissenschaftler. Nur durch ein komplettes Herunterfahren der Wirtschaft auf europäischer Ebene könne das Problem gelöst werden, fordert die Initiative „Zero Covid“.

Immer mehr Experten halten die aktuelle Corona-Strategie für gescheitert. Ein ausschlaggebender Punkt hierfür sei das Infektionsrisiko am Arbeitsplatz, erklären Gegner der geltenden Teil-Lockdown-Politik. Wissenschaftler, Gesundheitspersonal und immer mehr Privatpersonen im Internet fordern einen kompletten Shutdown, bei dem auch die Wirtschaft heruntergefahren wird und zwar auf europäischer Ebene. Die Initiative verbreitet sich in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #zerocovid.

„Shutdown heißt: Wir schränken unsere direkten Kontakte auf ein Minimum ein – und zwar auch am Arbeitsplatz!“, erklärt die Initiative „#ZeroCovid“ in einem Aufruf Richtung Politik und Bevölkerung. „Wie viele andere Menschen auch wollen wir nicht länger diesen ewigen Lockdown Light oder dieses ständige Hin und Her zwischen Verschärfungen und Lockerungen mittragen“, moniert der deutsche Sprecher Oliver Kube am Donnerstag. Die Lösung sei ein „Shutdown aller nicht lebenswichtiger Bereiche, insbesondere der Wirtschaft“. Lohnausfälle müssten durch ein Rettungspaket auf europäischer Ebene ausgeglichen werden.

Der Name der Initiative „Zero Covid“ drückt das Ziel aus: Die Infektionszahlen müssten auf Null gedrückt werden, um langfristig einen weiteren Lockdown zu verhindern. Zu diesem Schluss kamen führende Wissenschaftler aus aller Welt mit Blick auf die Länder, denen es gelungen ist, die Infektionszahlen dauerhaft gering zu halten. So hätten etwa die Mongolei, Vietnam, Singapur, Kambodscha oder Thailand auch im Sommer nur minimale Infektionszahlen gehalten. Dies biete den „besten Langzeitschutz vor Ausbrüchen“, erklärten Wissenschaftler wie der deutsche Physiker Dr. Matthias F. Schneider, der US-amerikanische Pandemie-Experte Yaneer Bar-Yam und australische Gesundheitsökonom Stephen Duckett in einer gemeinsamen Stellungnahme an die Presse.

Australien und Neuseeland folgten bereits der „Zero Covid“-Strategie und entwickelten Maßnahmen mit einem Belohnungssystem, um die ganze Bevölkerung an diesem Ziel zu beteiligen. Beide Länder zeigten sich bisher erfolgreich.

Dass es möglich sein müsse, mit einer konsequenten Politik die Infektionszahlen in Deutschland auf Null zu drücken, schreibt auch Kube: „Wenn es mehrere andere Staaten gibt, die das bereits erfolgreich getan haben, dann ist das keine Frage der prinzipiellen Machbarkeit, sondern der machtpolitischen Durchsetzung.“

Zu den Unterstützern der Initiative zählen zahlreiche Ärzte aber auch prominente Influencer wie die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer.

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Sara Breitner