Kategorien: News

Zweiter Corona-Impfstoff erhält Zulassung in der EU

In der Impfkampagne gegen das Coronavirus ist es ein großer Schritt. Das zweite Vakzin ist in der EU zugelassen. Gegen den Einsatz des Mittels von Modern hat die Europäische Arzneimittelbehörde Ema keine Bedenken. Zwar ist es teurer, dafür aber weniger aufwendig in der Logistik.

Die Europäische Union kann bald auf einen zweiten Corona-Impfstoff zurückgreifen. Für den Einsatz des Vakzins von Moderna hat nun die Europäische Arzneimittelbehörde Ema grünes Licht gegeben und empfahl eine bedingte Zulassung. Nun muss die finale Entscheidung von der Europäischen Kommission gefällt werden, doch gilt die Zustimmung als sicher. Nach dem Mittel von Biontech und Pfizer wäre dieser Covid-19-Impfstoff der zweite, der in der EU zugelassen würde.

Bereits am Montag hatte die Ema eine Entscheidung in Aussicht gestellt, war aber am Ende nicht zu einem Ergebnis zum Moderna-Vakzin gekommen. Der Ausschuss werde am Mittwoch erneut tagen, da es noch Abstimmungsbedarf mit dem Hersteller gebe, hieß es zuvor. Auf Druck der EU-Länder hatte die Amsterdamer Behörde ihre mögliche Entscheidung vom 12. Januar auf den 6. Januar vorgezogen.

Große Hoffnungen liegen nun in dem Mittel von Moderna. In klinischen Studien hat das Serum einen vergleichbaren Wirkungsgrad wie das Biontech-Vakzin aufgewiesen. Der Vorteil liegt aber in der besseren logistischen Handhabe, da es nicht wie das Biontech-Mittel bei minus 70 Grad, sondern nur bei minus 20 Grad gelagert werden muss. Der Moderna-Impfstoff wird bereits in den USA, Kanada und auch anderen Ländern verabreicht.

Bei dem US-Konzern hat die EU aber relativ wenig Impfstoff bestellt. Im Herbst hatte Brüssel, wie mit fünf anderen Herstellern auch, einen Liefervertrag mit Moderna bezeichnet. Demnach werden zunächst 80 Millionen Dosen an die 27 EU-Staaten von dem US-Konzern geliefert. Eine Option auf weitere 80 Millionen Dosen wurde bereits aktiviert. Insgesamt sind zwei Impfdosen für einen umfassenden Schutz notwendig.

300 Millionen Dosen hatte die EU zunächst bei Biontech und Pfizer bestellt. Verhandlungen über eine Aufstockung der Menge laufen derzeit. Jeweils bis zu 300 Millionen weitere Dosen wurden bei dem britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca, dem Tübinger Unternehmen Curevac, dem US-Konzern Johnson & Johnson und dem französischen Pharmariesen Sanofi bestellte. Allerdings hat noch keines dieser vier Unternehmen ein EU-Zulassung beantragt.

Eine belgische Regierungsvertreterin hatte versehentlich die Informationen zu den Kosten des Moderna-Mittels veröffentlich. Mit 18 Dollar (14,66 Euro) ist dieses Mittel am teuersten. Bei zwölf Euro pro Dosis liegt das Vakzin von Biontech / Pfizer. Mit rund zwei Euro pro Dosis ist das in Großbritannien zugelassene Mittel von Astrazeneca das Günstigste.

Social
Author
Alexander Grünstedt