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Angriff mit Buttersäure bei Pegida-Feier

Zu ihrem fünfjährigen Bestehen feierte die Pegida in Dresden. Gegen die ausländerfeindliche Bewegung gingen zahlreiche Gegner ebenfalls auf die Straße. Gegendemonstranten meldeten kurz nach dem Beginn der Veranstaltung Übergriffe durch Anhänger der Pegida-Bewegung.

In Dresden gingen unter dem Motto „Herz statt Hetze“ Menschen aus ganz Sachsen gegen die islam- und ausländerfeindliche Pegida-Bewegung auf die Straße. Wie viele Teilnehmer es waren, ist bisher nicht genau bekannt. Es bildeten sich am Mittag drei verschiedene Demonstrationszüge, die sich dann zum Ende hin in der Innenstadt vereinen wollten. Gegen 14 Uhr hatte auch ganz in der Nähe, am Dresdner Neumarkt, die Kundgebung der Pegida seinen Anfang genommen. Wie der MDR berichtete, erwartete der Veranstalter hier rund 4000 Teilnehmer.

Angriff mit Buttersäure auf Pegida-Gegner?

Auf Twitter berichteten mehrere Teilnehmer an der Gegendemonstration, dass sie von Seiten der Pegida-Unterstützer mit Buttersäure attackiert worden seien. Von der Polizei ist ein Übergriff bestätigt worden. Es sei aus der Versammlung der Pegida heraus „eine übel riechende Substanz“ auf die Veranstaltung der Gegner geworfen worden. Vor Ort ermittelt derzeit die Kriminalpolizei. Noch ist unklar, ob es sich bei der Substanz wirklich um Buttersäure handelt. Diese versprüht einen übel riechenden Geruch und kann bei Berührung zu schweren Verätzungen der Haut, Augen und Schleimhäuten führen. Gesundheitliche Schäden ruft auch das Einatmen der Dämpfe von Buttersäure hervor.

Die Anhänger auf der Pegida-Kundgebung feiern das fünfjährige Bestehen der Bewegung. Dabei steht die Pegida vor allem für fünf Jahre Hass, Rassismus, Diskriminierung und üble Hetze. Dies hatten die Organisatoren der Gegendemonstration „Herz statt Hetze“ im Vorfeld ihrer eigenen Proteste erklärt.

Abnehmende Unterstützung für die Bewegung

Eine mittlerweile abnehmende Bedeutung der Pegida und einen sich verändernden Charakter sehen viele Experten. So auch der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer: “Mittlerweile ist Pegida nur noch eine fremden- und migrationsfeindliche Bewegung, Teil eines rechtsextremen Netzwerkes.”

Erstmal hatten die selbst ernannten “Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes” (Pegida) am 20 Oktober 2014 in Dresden demonstriert. Seither macht die Bewegung beinahe jeden Montag Stimmung gegen Flüchtlinge und werde immer radikaler. Wegen Volksverhetzung wurde unter anderem der vorbestrafte Pegida-Anführer Lutz Bachmann verurteilt. Da die Pegida in der Vergangenheit deutlich an Zuspruch verloren hatte, wurde bereits mehrmals pausiert.

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Author
Jerry Heiniken