In Indien herrscht Chaos und Entsetzen, nachdem ein Passagierflugzeug mit mehr als 240 Menschen an Bord über der Millionenstadt Ahmedabad im Westen des Landes abgestürzt ist. Der Moment, an dem die Maschine mit einer gewaltigen Explosion auf den Boden traf, wurde auf einem Video festgehalten, das jetzt auf den sozialen Medien kursiert. Die Boeing 787 des Air India Flug AI171 war auf dem Weg nach London Gatwick, als sie kurz nach dem Start in Schwierigkeiten geriet und in einer gewaltigen Bruchlandung in einem Wohngebiet explodierte.
Suche nach Überlebenden
Nach Angaben von Air India, denen das Flugzeug gehörte, befanden sich neben 169 indischen Staatsangehörigen auch 53 Briten, sieben Portugieser und ein Kanadier an Bord der Maschine. Neben den 232 Passagieren hatte das Flugzeug eine Crew von zwölf Mitgliedern an Bord. Zufolge der indischen Regierung werden im Augenblick unzählige Verletzte in die Krankenhäuser in Ahmedabad und Umgebung eingeliefert. Ob es sich dabei um Opfer am Boden handelt oder Überlebende aus dem Flugzeug, ist aufgrund der äußerst chaotischen Situation unbekannt, aber der indische Gesundheitsminister hat bereits die Öffentlichkeit informiert, dass man mit „sehr vielen Toten“ rechnen müsse. Air India gab bereits Einzelheiten über die beiden Piloten bekannt, die beide zigtausende Flugstunden vorweisen konnten und als sehr erfahren gelten. Das vollgetankte Flugzeug sei nach Angaben des Flughafens in Ahmedabad nur wenig Meter außerhalb des offiziellen Flugplatzbereichs abgestürzt.
Suche nach Ursache
Obwohl es noch zu früh ist, um eine Ursache für den Flugzeugabsturz festzustellen, bewegen sich die Spekulationen bereits in zwei Richtungen. Zum einen wurde bereits der amerikanische Flugzeughersteller Boeing in Alarmbereitschaft versetzt. Flugzeuge insbesondere der Boeing 787-Klasse waren im Laufe der letzten Jahre häufig in Havarien involviert, die sich auf Herstellermängel in den Flugzeugen zurückführen ließen. Zudem befindet sich Indien im Augenblick immer noch in einem Konflikt mit dem Nachbarland Pakistan. Dabei dreht es sich um die unter indischem Herrschaftsgebiet gestellte Region Kaschmir, die beide Länder für sich beanspruchen. Erst vor wenigen Wochen kam es zu bewaffneten, kriegsähnlichen Zuständen zwischen den beiden Ländern, und seither haben sich die gewalttätigen Zwischenfälle in den Grenzgebieten erhöht. Deshalb nehme viele in Indien an, dass es sich bei dem Absturz um einen Terroranschlag aus Pakistan handeln könnte. Der Flugplatz in Ahmedabad ist zurzeit für den Flugverkehr geschlossen und der Ausnahmezustand wurde ausgerufen.