Mieterbund fordert schärfere Eingriffe in den Wohnungsmarkt

Die neue Präsidentin des Deutschen Mieterbunds, Melanie Weber-Moritz, verlangt von der Bundesregierung schärfere Eingriffe in den Wohnungsmarkt.

Die Mietpreisbremse zu verlängern, sei richtig gewesen, sagte Weber-Moritz der Wochenzeitung „Die Zeit“, „aber bei der Mietenregulierung muss noch viel mehr passieren. Die Mietpreisbremse lässt sich zu leicht umgehen, etwa durch umfangreiche Sanierungen oder möblierte Wohnungen.“ Dies lasse sich durch kleine gesetzliche Änderungen verhindern. Außerdem sollten Grundsteuern und CO2-Abgaben fürs Heizen künftig nicht mehr auf die Mieter umgelegt werden dürfen.

Zwar müssten auch die Baukosten sinken, so die Verbandschefin, „solange der Neubau die Wohnungsmärkte aber nicht spürbar entlastet, müssen wir gleichzeitig Mieter weiter schützen, denn es gibt keine Ausweichmöglichkeiten, schon gar keine bezahlbaren“. Dass eine schärfere Regulierung zum Investitionshindernis für den Neubau werden könne, bestreitet sie: „Wohnraum anzubieten, lohnt sich trotzdem. Die Rendite für Vermieter ist immer noch hoch genug.“

Weber-Moritz war am Donnerstag vergangener Woche zur neuen Präsidentin des Deutschen Mieterbunds gewählt worden. Ihr Amtsvorgänger Lukas Siebenkotten wechselt in den Ruhestand. Der Deutsche Mieterbund ist die Dachorganisation von mehr als 300 örtlichen Mietervereinen mit 500 Beratungsstellen im ganzen Land.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Graffiti mit Schriftzug `Mieten runter` (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Kommentare anzeigen

  • Wer ist schon bereit Wohnraum für andere zu schaffen, wenn die Mieten so niedrig sein sollen, dass der Vermieter mit den Mieteinnahmen die Kredite für den Hausbau nicht bezahlen kann, sondern eigene Mittel dafür aufwenden muss. Die Baukosten steigen immer weiter an. Das Baumaterial ist teilweise um 200-300% im Preis gestiegen. Die Grundstückspreise steigen auch.
    Ich glaube nicht, dass Frau Weber -Moritz ein Haus bauen würde, Wohnungen vermieten und dann von ihrem Eigenkapital 50 oder mehr Prozent für die Bedienung von Krediten ausgeben würde. Die Lohnkosten steigen, was Auswirkungen auf den Preis hat.
    Anderen Auflagen zu machen ist einfach, führt aber nicht zum Ziel.
    Wer ein Haus baut muss eine Miete verlangen die es ihm erlaubt, Rücklagen für Reparaturen zu bilden. Die Mieter verlangen eine Wohnung in der alles funktioniert. Deshalb muss die Miete so angepasst sein, dass der Vermieter mit den Mieteinnahmen alle sin Ordnung halten kann.
    Alle andere ist Schwachsinn .. Mietwucher sollte härter bestraft werden.
    Leerstehende Häuser die ausschliesslch zu Spekulationszwecken unvermietet bleiben, deren Besitzer sollte man auffordern, die Wohnungen zu vermieten. Es gibt massenweisen Leerstand bei uns und Städten und auf dem Land.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
dts