Im Oktober 2025 zeigt die ADAC Kraftstoffanalyse: Die Tankkosten für Verbraucher sinken erstmals seit Monaten moderat. Man könnte meinen, dies wäre ein Grund zur Freude für deutsche Autofahrer. Aber nein, die „leichte Senkung” ist ein Durchschnittswert aller Tankstellen: Zu viele verlangen mehr, als Autofahrer für fair halten. Und wie sich herausstellt, ist ein erheblicher Teil des Landes davon betroffen.
Während also die Benzinpreis und Dieselpreis insgesamt leicht gesunken sind, sind die Nachrichten bei weitem nicht für alle Autofahrer gleichermaßen gut: Spritpreise im Osten Deutschlands bleiben laut Bundeskartellamt auffallend hoch und werfen Fragen nach Wettbewerb und Preisregulierung auf.
Nach der Kraftstoffanalyse des ADAC verzeichneten die wichtigsten Kraftstoffpreise im Oktober eine mäßige Entspannung. Im Wochenvergleich fiel Benzin um rund einen Cent, Diesel um etwa 0,8 Cent pro Liter. Ein deutlicher Trend, der sich auch bei langfristigen Beobachtungen im Bundeskartellamt widerspiegelt: Die Preisspitzen des Vorjahrs waren zwar historisch, doch der Markt bewegt sich wieder in ruhigeren Bahnen. Hauptursachen für die Entspannung sind die aktuell sinkenden Ölpreise und eine stabilere Situation auf dem Energiemarkt.
Zur genauen Einordnung: Der Dezember 2024 brachte viele Verbraucher an ihre Schmerzgrenze, als der Dieselpreis auf bis zu 1,75€/Liter und der Benzinpreis auf 1,84€/Liter kletterten. Die aktuellen Werte liegen je nach Region bei rund 1,63€/Liter für Diesel und 1,72€/Liter für Benzin. Diese Preisdynamik ist direkt mit globalen Energiemarkt-Schwankungen und politischen Ereignissen – etwa der Stabilisierung im Nahen Osten – verknüpft.
Entscheidend bleibt laut ADAC und Bundeskartellamt die regionale Entwicklung: Besonders in den neuen Bundesländern sind die Spritpreise spürbar höher als im Westen. Kartellamtschef Andreas Mundt spricht von „auffällig hohen Preisen“ in ostdeutschen Regionen und sieht darin ein Signal für fehlenden Wettbewerb. Eine aktuelle Kraftstoffanalyse ergab, dass Verbraucher im Osten oft bis zu sechs Cent mehr pro Liter zahlen als vergleichbare Kunden in NRW oder Bayern.
Ein reales Beispiel liefert ein Leipziger Pendler: „Ich überprüfe vor jeder Fahrt den Preisvergleich Tankstellen im Internet und fahre oft Umwege, um günstiger zu tanken. Trotzdem zahle ich meist deutlich mehr als Kollegen im Westen.“ Eine Tabelle, basierend auf ADAC-Daten, zeigt diese Unterschiede für Oktober 2025:
Region | Benzinpreis (€/Liter) | Dieselpreis (€/Liter) |
---|---|---|
Sachsen | 1,75 | 1,66 |
Bayern | 1,70 | 1,62 |
NRW | 1,69 | 1,63 |
Thüringen | 1,74 | 1,65 |
Laut der neuen Sektoruntersuchung des Bundeskartellamts kommt es im Tagesverlauf an deutschen Tankstellen inzwischen zu durchschnittlich 18 Preisänderungen – vor zehn Jahren waren es nur vier bis fünf. Diese enorme Dynamik macht es laut ADAC und Kartellamt zunehmend schwerer, günstige Kraftstoffkosten zu erzielen. Immer mehr Verbraucher berichten von Frust: Preisänderungen sind oft so kurzfristig, dass ein online geschauter günstiger Preis schon vor Ankunft an der Tankstelle nicht mehr gilt.
Der ADAC empfiehlt daher: Regelmäßig Preisvergleichdienste und Apps nutzen, dabei insbesondere die Uhrzeit beachten. Am günstigsten ist Tankstellenpreise zu prüfen zwischen 17 und 21 Uhr, teurer wird’s vor allem am Morgen. Die folgende Anleitung hat sich unter ADAC-Mitgliedern bewährt:
Die folgende Tabelle verdeutlicht, wie stark Kraftstoffkosten abhängig vom gewählten Zeitpunkt schwanken:
Uhrzeit | Benzinpreis (€/Liter) | Dieselpreis (€/Liter) |
---|---|---|
07:00 Uhr | 1,75 | 1,66 |
18:30 Uhr | 1,71 | 1,63 |
Quelle: ADAC Kraftstoffanalyse Oktober 2025
Die Verbraucherschutz-Instanzen weisen regelmäßig auf die Herausforderung der fehlenden Preisregulierung hin. Das Bundeskartellamt analysiert und prüft, wie die Markttransparenzstelle Kraftstoff und die Zahl der Preisänderungen reguliert werden könnte, ohne den Wettbewerb komplett zu verzerren. Das Fazit der letzten Untersuchung: In anderen Ländern wie Österreich ist die Zahl der Preisänderungen stark eingeschränkt, doch in Deutschland gibt es bisher keine belastbare Studie, ob solche Maßnahmen Vorteile bringen würden.
ADAC-Experte Christian Laberer meint dazu: „Preisänderungen kann der Verbraucher auch für sich nutzen. Werden es zu viele, verwirrt es aber.“ Gleichzeitig fordert der ADAC zügiges Handeln bei extremen Marktverwerfungen, denn aktuell konzentriert sich die Marktmacht im Mineralölbereich zu sehr auf wenige große Akteure – zum Nachteil der Autofahrer.
Das Bundeskartellamt beobachtet zudem, dass nach globalen Krisen wie dem Ukrainekrieg viele Kraftstoffpreise überproportional stiegen. Hier sieht die Behörde „erhebliche wettbewerbliche Risiken“. Sollte ein funktionierender Wettbewerb dauerhaft behindert sein, behält sich das Kartellamt Sanktionen und weitere Marktprüfungen vor. Zur Verbesserung der Transparenz wurde die Markttransparenzstelle Kraftstoff (MTS-K) eingeführt, bei der mehr als 14.000 Tankstellen regelmäßig Preisänderungen melden.
Viele Autofahrer versuchen, steigende Kraftstoffkosten durch optimierten Kraftstoffverbrauch und geschicktes Tanken abzufedern. Der ADAC rät zu bewusstem Fahrstil: Vorausschauendes Fahren, regelmäßiger Check von Reifendruck und Verzicht auf unnötige Lasten kann den Verbrauch um bis zu 10% senken. In Erfahrung bringen lässt sich das am besten durch das eigene Fahrprofil, wie folgende Beispiele zeigen:
„Seit ich mich an die ADAC-Tipps halte und abends tanke, spare ich monatlich etwa 12 Euro gegenüber vorher. Die kurzfristigen Tankstellenpreise können sich schnell ändern, deshalb nutze ich immer eine Vergleichs-App.“ – Erfahrungsbericht von Michaela R., Berlin.
„Ich fahre Pendlerstrecken in Sachsen. Ohne Preisvergleich-Dienst hätte ich oft bis zu 20 Euro mehr pro Monat bezahlt. Der Kraftstoffverbrauch meines Wagens ist zwar moderat, aber durch regionale Unterschiede und die Empfehlungen des Kartellamts konnte ich tatsächliche Ersparnisse erzielen.“ – Erfahrungsbericht von Lars S., Leipzig.
Für den Rest des Jahres 2025 ist mit leicht schwankenden, aber insgesamt moderateren Spritpreisen zu rechnen. Kraftstoffanalysen von ADAC und Bundeskartellamt sowie die Markttransparenzstelle liefern datenbasierte Orientierung. Dennoch bleiben regionale Preisunterschiede bestehen und zeigen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen und möglicher Eingriffe. Verbraucher profitieren von digitalem Preisvergleich, sparen durch gezielte Tankzeiten und können ihren Kraftstoffverbrauch aktiv steuern – Voraussetzung dafür: Information und Aufmerksamkeit im dynamischen Energiemarkt.
Alles Wichtige rund um Tankkosten, Dieselpreis und Benzinpreis wird von ADAC und Bundeskartellamt weiterhin kritisch begleitet. Fortschritte bei Transparenz und Wettbewerb sind gefragt – damit Autofahren bezahlbar bleibt.
Weitere Information und aktuelle Kraftstoffanalysen:
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