40 Vermisste nach Lawinenabgang: Rettungseinsatz läuft auf Hochtouren

Bis zu 57 Personen wurden nach einem Lawinenabgang verschüttet – ein großangelegter Rettungseinsatz in der Ortschaft Mana im Norden Indiens läuft.

Das Unglück ereignete sich im Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand. Dort traf eine Lawine ein Lager der Border Roads Organisation (BRO) im Grenzgebiet zu Tibet. Mindestens 41 Straßenarbeiter wurden nach offiziellen Angaben verschüttet und werden noch vermisst. 16 Menschen wurden laut dem Sender NDTV bis zum frühen Freitagnachmittag (Ortszeit) bereits lebend geborgen.

Starker Schneefall erschwert Rettung
Die Geretteten befinden sich in ärztlicher Behandlung,  „doch das Ausmaß ihrer Verletzungen ist unklar“, sagt Oberst Ankur Mahajan von der BRO gegenüber der BBC. Die Rettungsarbeiten, an denen sich auch Armeeangehörige beteiligen, werden jedoch durch starken Schneefall behindert. Die Verschütteten dürften vermutlich Straßen- oder Räumarbeiten durchgeführt haben, als sie von den Schnee- und Eismassen überrascht wurden.

Gletscherbruch als Ursache?
Experten rechnen damit, dass der Lawinenabgang durch einen sogenannten Gletscher- oder Eisbruch ausgelöst worden sein könnte. Ein Beamter des Distrikts Chamoli in Uttarakhand gab zu Protokoll, Teile eines Gletschers seien abgebrochen, was vermutlich zu dem Unglück geführt habe.

Es ist nicht das erste große Lawinenunglück in Indien. Bereits im Jahr 2022 wurden in der Gangotri-Gruppe des Himalaya 40 Menschen von verschüttet, mindestens 10 von ihnen starben dabei. 2023 ereignete sich am 17. Januar 2023 in Nyingchi, Tibet, ein ähnliches Drama. 28 Menschen kamen ums Leben.

Lawinen einfach erklärt
Lawinen entstehen, wenn eine instabile Schneeschicht ins Rutschen gerät. Immer dann, wenn sich eine schwache Schneeschicht unter einer schwereren, festeren Schicht befindet. Gefährlich sind auch starker Schneefall, ein Temperaturanstieg, oder Regen, der die Schneedecke durchdringt und sie auf diese Weise schwächt.

Abgänge in Deutschland selten
In Deutschland kommt es aufgrund der geografischen Gegebenheiten seltener zu Lawinenabgängen. In der Geschichte wurden jedoch dennoch zwei größere Katastrophen verzeichnet: Beim Lawinenunglück im Wagnerstal im Schwarzwald kamen im Jahr 1844 mehrere Menschen ums Leben. Und auf der Zugspitze kam es am 15. Mai 1965 zu einer Großlawine. Die Schneemassen überrollten ein Hotel, wobei zehn Menschen ums Leben kamen und 21 weitere verletzt wurden. Seitdem gibt es einen staatlichen Lawinenwarndienst in Bayern.

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Martin Beier