Absturz ohne Überlebende: Auch Opfer aus Deutschland in Unglücksflieger

Ein dramatischer Flugzeugabsturz kostet alle Passagiere das Leben. Die Hälfte von ihnen kamen aus Deutschland, nämlich ein Notarzt und eine Deutsch-Chilenin. Beide begleiteten als medizinisches Personal einen Krankentransport.

Tragisch: Die Beechcraft B200 Super King Air hob in Athen ab und kam über Kroatien nach Southend-on-Sea an der Nordseeküste, etwa 65 Kilometer östlich von London, wo die Turboprop-Maschine eine Zwischenlandung einlegte. Gegen 16 Uhr war der Weiterflug in die Niederlande geplant, nämlich nach Lelystad, wo der Flieger fest stationiert ist.

Explosion kurz nach dem Start
Kurz nach dem Start kam es dann aber plötzlich zu Problemen: Das Flugzeug neigte sich plötzlich stark zur Seite und stürzte ab. Videos zeigen, wie es spiralförmig Richtung Boden raste und in einem Feuerball aufging. Ein Augenzeuge des Unglücks sagte zu MailOnline: „Er war nur Sekunden in der Luft. Dann explodierte alles.“

Alle Insassen tot
An Bord hatten sich vier Menschen befunden, sie alle starben in den Flammen. Die junge Maria Fernanda Rojas O. (31), gebürtige Chilenin mit deutschem Pass, hatte laut „Manchester Evening News“ ihren ersten Arbeitstag als Flugkrankenschwester. Mit ihr starben der deutsche Notarzt Dr. Matthias E. (46) und zwei niederländische Piloten. Laut Angaben des Unternehmens wurde die Beechcraft vor allem für Patientenüberführungen und Organ-Transporte genutzt.

Maria hatte davor im deutschen Helios-Krankenhaus in Siegburg (Nordrhein-Westfalen) als Anästhesie-Krankenpflegerin gearbeitet. Der Patienten-Transport am Sonntag war der erste, den sie von der niederländischen Firma Zeusch Aviation begleitete. Erst im vergangenen Jahr hatte sie ihre Partnerin geheiratet. Ihre Ehefrau sei nach dem Flugzeugabsturz völlig am Boden, so ein Freund zur britischen Presse: „Sie kann kaum sprechen.“

„Leben retten war sein Leben“
Die Kollegen von Dr. Matthias E., die mit ihm an der Rettungswache Diez (Rheinland-Pfalz) tätig waren, nehmen via Facebook Abschied: Man habe „einen fantastischen Menschen, echten Kumpel und versierten Notarzt“ verloren. Er habe den Rettungsdienst sein Leben lang begleitet und hinterlasse „eine große Lücke“. Sein Bruder sagt zu BILD: „Leben retten war sein Leben, das musste er jetzt mit seinem eigenen bezahlen. Er war einfach der Beste. Er hat jeden Tag Menschenleben gerettet, erst letzte Woche noch drei.“

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Martin Beier