Alltägliche Waren werden zu Luxusgütern

Jahre mit steigender Inflation, Missernten und Lieferengpässen haben bereits den wöchentlichen Einkauf beträchtlich teurer gemacht und zu außergewöhnlichen Maßnahmen bei den Einzelhändlern geführt. Wer heutzutage Kaffee kaufen will, muss in vielen Supermärkten bereits um einen Angestellten mit Schlüssel fragen, um an die Bohnen heranzukommen. Diese sind jetzt schon so teuer, dass sie zu den meistgeklauten Waren gehören. Bald tritt eine neue Verordnung in Kraft, die nicht nur dafür sorgen wird, dass Kaffee noch teurer wird, sondern auch dafür, dass die Bohnen hinter Schloss und Riegel bald Gesellschaft bekommen.

Neue Verordnung für „entwaldungsfreie Produkte“ 

Am 30. Dezember tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft, die dafür sorgen soll, dass die Waren, die sich auf europäischen Supermarktregalen befinden, nicht zur globalen Rodung von Wäldern beitragen. Die Verordnung wird EUDR genannt und ist rückwirkend. Gemäß der EUDR müssen Importeure und Einzelhändler sicherstellen, dass für den Anbau der eingeführten Waren nach dem Stichtag am 31. Dezember 2020 kein Wald gerodet wurde. Besonders betroffen von dem Einfuhrstopp sind Rohstoffe wie Kaffee, Kakao, Rindfleisch, Palmöl, Kautschuk und Soja, aber auch andere Lebensmittel könnten unter die Verordnung fallen. Für Supermärkte bedeutet die neue Vorschrift einen enormen Extraaufwand, den sie auf die Preise von den alltäglichen Lebensmitteln legen werden. 

GPS-Koordinaten als Nachweis 

Um der neuen Verordnung gerecht zu werden, müssen Supermärkte ab dem 30. Dezember nachweisen können, wo ihre Waren angebaut wurden. Dabei müssen sie unter anderem die exakten GPS-Daten der Felder vorweisen, um hohe Strafen und sogar Gerichtsverhandlungen zu vermeiden. Während alle Supermärkte und Importeure bereits unter dem neuen Papierkrieg ächzen, schlägt besonders die Kaffeebranche Alarm. „Derzeit erfüllen nur etwa 20 Prozent der Farmer die Anforderungen“, sagt Holger Preibisch, Geschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbands, zu t-online. Engpässe sind da unumgänglich und noch höhere Kaffeepreise stehen in Aussicht. Die größten Kaffeehersteller haben sich deshalb zusammengeschlossen, um bei der EU eine Aussetzung der neuen Verordnung zu verlangen.

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  • Gemein ist das die Kaffeebauern garnicht vom Preiserhöhung abbekommen

  • Die ganzen Abgeordneten sitzen da und haben nichts zu tun. Dann sichern Sie sich Ihren Bestand, indem Sie unsinnige Verordnungen auf die Leute los lassen.
    Raus aus der EU. Hin zur nationalen Souveränität gepaart mit internationalen Handelsabkommen.

  • Diese ganzen Sesselpfurzer und Nichtskönner in Brüssel sollte man in die Wüste schicken, am besten ohne Wasser!

  • @ Heinz Eberhardt - in der Wüste ist kein Platz mehr, da leben schon jede Menge Leute von ihrem Kaliber

  • Kaffeepreise ? Interessant debil ist, dass Kaffee in Holland wesentlich billiger ist als bei uns. Bei uns werden die höheren Preise damit begründet, dass infolge des Klimawandels die Kaffeernten schlecht ausfallen, was zu höheren Preisen fü+hrt.
    Nun frage ich mich , wieso das nicht auch in Holland zu höheren Preisen führt. Bekanntlich wachsen in Holland auch keine Kaffeesträucher.

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Alexander Grünstedt