Ausgerechnet an Ostern: Papst Franziskus ist tot

Er galt als einer der beliebtesten Päpste der neueren Zeit, und während seiner Amtszeit hat er oft Millionen Menschen aus aller Welt als Publikum angezogen. Heute Morgen um 7.35 Uhr, am Tag nachdem er an der traditionellen Ostermesse im Vatikan teilgenommen hatte, verstarb das katholische Kirchenoberhaupt Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren an den Folgen einer Lungenerkrankung. In seiner letzten Ansprache an die Gläubigen mahnte er noch zum Respekt für Religions- und Meinungsfreiheit und rief zur Beilegung bewaffneter Konflikte auf. Ironischerweise war ausgerechnet der besonders kriegerisch gestimmte amerikanische Vize-Präsident J. D. Vance unter den letzten Gästen, denen eine kurze Audienz mit dem Papst gewährt wurden. 

Der Papst der Armen 

Papst Franziskus wurde im Jahre 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires in Argentinien geboren. Ausgebildet als Chemietechniker entschloss er sich als 22-Jähriger, dem Jesuitenorden beizutreten. Im Jahre 2013 wurde er als Nachfolger des abgetretenen „deutschen“ Papstes Benedikt XVI. von dem päpstlichen Konklave gewählt. Er war der erste Papst, der nicht aus Europa stammte, aber seine Vorväter kamen aus italienischer Herkunft, was ihm das Recht auf die italienische Staatsbürgerschaft gab. Nach seinem Antritt wurde er schnell als der Papst der Armen und Verfolgten beliebt, weil er oft mit gutem Beispiel voranging. Nicht nur verweigerte er den Einzug in die prachtvollen päpstlichen Gemächer, sondern bevorzugte ein einfaches Gästehaus auf dem riesigen Vatikangelände. Er nahm auch täglich den Bus und bezahlte selbst seine Hotelrechnung, bevor er sein Amt antrat. In seinem ersten Medienauftritt proklamierte Papst Franziskus seinen Wunsch nach einer „armen Kirche und einer Kirche für die Armen“. 

Sexuelle Übergriffe  

Als Papst war er auch mit einer der größten Krisen konfrontiert, die die katholische Kirche in neuerer Zeit erlebt hatte. Nachdem sich die Berichte über sexuelle Übergriffe durch katholische Priester auf globaler Ebene gehäuft hatten, berief er 2019 Bischöfe aus aller Welt nach Rom. Das Resultat des Krisentreffens war ein Edikt, das katholische Ordensmitglieder dazu verpflichtet, sexuellen Missbrauch und dessen Vertuschung den kirchlichen Behörden umgehend zu melden. Das Edikt war das erste Mal, dass die katholische Kirche Schritte zur Übernahme der Verantwortung für die Skandale genommen hatte. 

Wunsch zur Beisetzung 

Auch sein letzter Wunsch in Bezug auf seine Beisetzung ist gemäß seiner Weltanschauung und Verachtung gegenüber dem Pompösen. Nicht nur hat er vor seinem Tod dafür gesorgt, dass päpstliche Beerdigungen, darunter jetzt seine eigene, vereinfacht werden sollen. Auch seine letzte Ruhestätte ist abwegig von den für Päpste üblichen spektakulären Grotten unter dem Petersdom. Stattdessen will er in der weit weniger opulenten Basilika Santa Maria Maggiore im Esquilino-Viertel in Rom zur Ruhe gelegt werden, weil er dort gerne zum Beten ging.  

Nachfolger-Suche 

Während die Vorbereitung für die Bestattung von Papst Franziskus bereits eingeleitet wurde, muss der Vatikan auch die Nachfolge des heiligen Amtes bestimmen. In diesem Zusammenhang werden sich innerhalb der nächsten 15 bis 20 Tage 138 stimmberechtigte Kardinäle zum Konklave in Rom begeben, um den 268. Papst der Geschichte zu wählen. Ob der neue Papst das Erbe von Papst Franziskus und dessen Wunsch für eine bescheidenere und gerechtere katholische Kirche übernehmen wird, sei dahingestellt. 

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  • Gutes Timing, das muss man ihm lassen, jetzt kann er bei seinem Chef, um die Aufmerksamkeit bitten, sich diesen aus den Fugen geratenen Schöpfungen anzunehmen, eventuell einige der Probanden, des Teufels aus ihren Ämtern zu erlösen und dem Fegefeuer zuleiten. Mal sehen, ob die göttliche Tafelrunde für uns auf der Erde eine entlasten bringt.

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Alexander Grünstedt