Autohersteller und Verbraucherschützer schlagen Alarm: Autofahrer sind ins Visier skrupelloser Betrüger geraten und laufen Gefahr, nicht nur ihr Geld, sondern sogar ihr Leben zu verlieren.
Die Kosten für den Besitz eines Autos sind in diesem Land in den letzten Jahren stark gestiegen: Autohersteller, Versicherungen und Werkstätten haben alle ihre Preise erhöht. Darüber hinaus wird Sprit immer teurer – die Preiserhöhungen werden schließlich nie ganz durch die seltenen Preissenkungen ausgeglichen. Autobesitzer müssen daher heutzutage versuchen, wo immer möglich Geld zu sparen. Leider macht sie das zu einer leichten Beute für Betrüger, die skrupellos Verbraucher ausnutzen, die auf der Suche nach Schnäppchen sind!
Der Automobilhersteller Mercedes warnt eindringlich: Die Gefahr für Autobesitzer durch gefälschte Autoteile ist größer denn je! In Zusammenarbeit mit dem Zoll, den Gewerbeaufsichtsämtern und den Strafverfolgungsbehörden wurden allein im letzten Jahr über 1,5 Millionen gefälschte Teile aus dem Verkehr gezogen.
Diese Teile waren größtenteils für den Online-Handel bestimmt, wo die Nachfrage nach günstigen Autoteilen steigt – ein fruchtbarer Boden für diejenigen, die sich auf Ersatzteil-Betrug spezialisieren! Wer heutzutage auf Plattformen günstige Bremsen, Airbags oder Steuergeräte bestellt, riskiert, gefälschte Ware aus dubiosen Quellen zu erhalten.
Wie Mercedes warnt, entdeckten seine Experten bei den Razzien Luftfilter aus leicht entflammbarem Material, mit Blei und Arsen beschichtete Bremsbeläge und zahlreiche Teile, die den Sicherheitsanforderungen überhaupt nicht entsprachen. Laut der Verbraucherschutzzentrale sehen solche Teile oft täuschend echt aus, sind jedoch oftmals billig produziert und anfällig für Defekte, was zu schweren Unfällen führen kann.
Mercedes, wie viele andere Automobilhersteller auch, hat daher gemeinsam mit renommierten Prüforganisationen spezielle Prüfzeichen entwickelt, doch die Fälscherbanden ziehen nach.
So erkennen Sie gefälschte Ersatzteile:
Der Markt für gebrauchte Fahrzeuge boomt weiterhin in Deutschland – und Kriminelle nutzen das schamlos aus. Besonders perfide ist der sogenannte Kilometerstand Manipulation oder „Tachobetrug“: Laut ADAC ist bei jedem dritten verkauften Gebrauchtwagen der Tachostand manipuliert – das bedeutet einen jährlichen Schaden von rund 6 Milliarden Euro in Deutschland. Für Laien ist der Betrug kaum mehr zu erkennen. Mittlerweile gibt es gut organisierte Netzwerke, die nicht nur den Tacho verändern, sondern auch digitale Werkstattberichte fälschen und sogar „Originalpapiere“ fälschen.
Doch der Gebrauchtwagen-Betrug endet oft nicht am Fahrzeug: Betrüger geben sich teils als seriöse Händler aus, legen gefälschte Webseiten an und locken mit Schnäppchen. Nach dem Kauf und der Überweisung ist das Auto nie gesehen, das Geld unwiederbringlich weg.
Betrugsart | Kennzeichen | Wie kann ich mich schützen? |
---|---|---|
Kilometerstand Manipulation | Unplausibler Zustand vs. Laufleistung, Scheckheft fehlt oder wirkt gefälscht | Abgleich von Werkstattrechnungen, Online-Abfrage der Historie, Kauf beim Händler |
Autokauf Betrug | Online-Schnäppchen, „Sofortkauf“ mit Vorkasse, neuer Händler ohne Ruf | Vor Ort prüfen, Zahlung erst nach Fahrzeugübergabe, Händlerregister prüfen |
Unfallwagen Betrug | „Unfallfrei”-Angabe trotz Reparaturspuren, keine nachvollziehbare Historie | Achtung auf Spaltmaße, Lackdichte messen, Unfallabfrage bei der Polizei |
Fahrzeug Garantie Betrug | Gefälschte Garantiepapiere, Versprechen „lebenslanger“ Garantie | Nur offizielle Garantien akzeptieren, Rückversicherung beim Hersteller |
Lassen Sie sich auf keinen Fall zu Vorkasse-Zahlungen verleiten, ohne das Fahrzeug und die Papiere geprüft zu haben. Vertrauen Sie auf gut bewertete Händler. Ein gezielter Anruf beim Vorbesitzer oder Hersteller kann oft schon die wichtigsten Zweifel ausräumen.
Immer wieder landen Meldungen über Werkstatt Betrug in den Schlagzeilen: Überhöhte Rechnungen, nicht ausgeführte Reparaturen oder der Austausch teurer Originalteile gegen Billigimporte sind keine Seltenheit. Besonders kritisch: Die Dunkelziffer ist hoch, da viele Autofahrer Mängel erst spät erkennen oder aus Unsicherheit nicht prüfen lassen.
Unterschätzte Gefahr: Beim Einbau von gefälschten Ersatzteilen riskieren Sie nicht nur den Versicherungsschutz, sondern auch Ihre Sicherheit! Im Schadensfall wird die Auto Versicherung Betrug-Thematik doppelt brisant: Zum einen versuchen Versicherungsnehmer, Schäden zu übertreiben oder Vorkommnisse zu verschweigen; zum anderen verweigern Versicherungen Leistungen, wenn der Verdacht auf minderwertige Teile besteht.
Was tun bei Verdacht auf Werkstattbetrug?
Immer beliebter sind individuelle Finanzierungsmodelle für Fahrzeuge, sowohl beim Neu- als auch beim Gebrauchtwagenkauf. Entsprechend haben sich auch hier eigene Finanzierungsbetrug Auto– und Leasingbetrug Auto-Maschen entwickelt. Ein beliebtes Muster: Käufer unterschreiben und zahlen hohe Vorabgebühren für extrem günstige Konditionen, erhalten das Fahrzeug oder die zugesicherte Leistung aber nie. Auch hier imitieren Kriminelle seriöse Banken mit Webseiten, die oft täuschend echt aussehen.
Im Feld Fahrzeug Garantie Betrug sind meist dubiose Versicherer aktiv: Für einmalige Prämien wird eine weitreichende Garantie versprochen, doch im Fall der Fälle verweigert das Unternehmen jede Zahlung – oder ist von heute auf morgen verschwunden.
Betrugsfeld | Typische Masche | Schutzmaßnahme |
---|---|---|
Finanzierungsbetrug Auto | Vorkasse, keine Lieferung, gefälschte Bankunterlagen | Nur bekannte Banken nutzen, Verträge prüfen lassen |
Leasingbetrug Auto | Extrem günstige Angebote, Druck zur schnellen Entscheidung | Vergleich mit Marktpreisen, Vorsicht bei Sitz im Ausland |
Fahrzeug Garantie Betrug | Unrealistische Garantieversprechen, keine Zulassung durch Behörden | Label/Prüfzeichen beachten, Nachfrage bei Hersteller |
Die beste Verteidigung gegen die genannten Tricks ist Wissen und eine gesunde Skepsis, gerade bei Angeboten, die „zu gut, um wahr zu sein“ wirken. Behörden und Verbraucherschützer empfehlen, alle wichtigen Vertragsdokumente und Prüfprotokolle sorgfältig aufzubewahren und nach Möglichkeit den Kontakt zu früheren Besitzern oder renommierten Werkstätten zu pflegen. Je komplexer das Angebot, desto kritischer sollte jede Angabe auf Plausibilität geprüft werden.
So helfen Sie sich:
Weitere Informationen und aktuelle Warnungen finden Sie auf den Seiten des ADAC und der Verbraucherzentrale.
Betrüger werden immer raffinierter – mit dem richtigen Augenmaß, etwas Recherche und viel gesundem Misstrauen lassen sich die meisten Fallen jedoch schnell entlarven. Vertrauen Sie bei größeren Investitionen wie Autokauf, Finanzierung oder Werkstattbesuchen auf seriöse Anbieter – und achten Sie auf die typischen Warnsignale. So bleibt Ihre Mobilität sicher und geschützt.
Kommentare anzeigen
Wie will eine Autofahrer überprüfen, ob die eingebauten Ersazteile Original oder gefälscht sind ? Auch wenn man sich das beschädigte Teil das ausgebaut wurde, zeigen lässt, muss das nicht heissen, dass Originalteile eingebaut wurden. Betrug steht Tür und Tor offen. Mitunter werden Arbeiten berechnet die gar nicht ausgeführt wurden, was der Kunde nicht überprüfen kann. Es können auch längere Arbeitszeiten berechnet werden. Anstatt 7 AW, 10 AW.
Ich habe die Erfahrung gemacht. Wollte neue Reifen bei einer sehr bekannten Werkstatt bestellen. Man sagte mir, dass es notwendig sein , pro Reifen einen Sensor einzubauen, damit der Reifendruck über das Display im Auto angezeigt werden kann Preis pro Sensor 40 Euro ..Da ich nie Sensoren bei einem Neukauf von Reifen brauchte, bin ich in eine andere Werkstatt gefahren. Dort hat man mir gesagt, dass keine Sensoren benötigt werden, weil diese Anzeige anders geregelt wird. Also wollte man mich um 160 Euro betrügen... Kunden die das glauben, bezahlen die 160 Euro . Ich bin dann in die erste Werkstatt gefahren und habe das zur Sprache gebracht. Ausrede war, man hätte sich geirrt.
Habe dann die Reifen in der zweiten Werkstatt gekauft und montieren lassen. So einfach ist es, Kunden in Werkstätten zu betrügen.
Kaum ein Laie kann heute an modernen Fahrzeugen selber noch Reparateuren ausführen. Man ist auf die Werkstatt angewiesen.
Hallo erasmus, Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) sind seit dem 1. November 2012 für neu typengenehmigte Fahrzeuge und ab dem 1. November 2014 für alle neu zugelassenen Fahrzeuge in der EU verpflichtend. Diese Regelung gilt für PKWs und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen, und geländegängige Personenkraftwagen. Die Einführung von RDKS wurde durch die EU-Verordnung 661/2009 (Artikel 9) geregelt. Zusätzlich zu den oben genannten Fristen ist es wichtig zu wissen, dass seit dem 20. Mai 2018 ein offensichtlich nicht funktionierendes RDKS bei der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel gilt und zu einer Verweigerung der Plakette führen kann. Da Du ja offensichtlich ein älteres Fahrzeug fährst, hat dieses natürlich noch kein RDKS. So gesagt, wollten die Dich wirklich übers Ohr hauen oder Du hast Dein Auto so gut gepflegt, dass sie nicht erkannt haben, dass Dein Auto schon so alt ist.
Noch was zu RDKS. Es gibt zwei Systeme.
Direkte Systeme bieten genauere Informationen, können aber teurer sein und erfordern ggf. die Programmierung und Anlernung der Sensoren bei jedem Radwechsel.
Indirekte Systeme sind oft günstiger und einfacher zu handhaben, bieten aber weniger detaillierte Informationen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, den Reifendruck zu kontrollieren, und die Wahl des Systems von den individuellen Bedürfnissen und dem Fahrzeugtyp abhängt. Jedoch sind direkte Systeme besser, da diese den Luftdruck bereits vor Fahrtantritt messen.