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Behörden schlagen Alarm: Zwölf Deutsche in der Türkei vergiftet

Die deutschen Behörden warnen: Zwölf Menschen liegen nach ihren Reisen in die Türkei auf der Intensivstation. Der Verdacht ist gravierend: Sie wurden vergiftet!

Dahinter steckt eine Art Abnehm-Spritze, denn alle Betroffenen hatten Botox in die Magenwand erhalten, um Gewicht zu verlieren. Statt mit einer Traumfigur kamen die Erkrankten mit Botulismus nach Hause – dieser kann zu lebensgefährlichen Lähmungen von Armen, Beinen, Zwerchfell und Atemmuskulatur bis zum Atemstillstand führen.  Die Warnung geht an alle, die seit dem 22. Februar in einer Klinik in Istanbul eine solche Behandlung durchführen ließen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete zwölf Vergiftungsfälle, in der Türkei sind mittlerweile 50 Fälle bekannt. Mehrere Menschen werden  mit schweren Lähmungen auf deutschen Intensivstationen behandelt. In ihren Kapern bildete sich das Nervengift Botulinumtoxin, das die Signalübertragung von Nerven- auf Muskelzellen blockiert. Laut RKI ist eine versehentliche Überdosierung von Botox die Ursache. Wie der Klinik dieser Fehler passieren konnte, ist ungeklärt. Jedoch wurde diese Anfang März geschlossen. Die Schönheitsklinik hatte auf ihrer Webseite mit „Health Tourism“ geworben: Man flog internationale Patienten ein und organisierte Sightseeing-Reisen nach Istanbul, die mit einer medizinischen Behandlung kombiniert wurden.

Achtung: Wer seit dem 22. Februar eine Magen-Botox-Behandlung in Istanbul erhalten hat und an sich Symptome wie Seh- und Sprachstörungen oder Schwäche in Armen und Beinen bemerkt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen! Die Beschwerden treten bei den meisten Patienten zwischen drei bis zehn Tage nach der Behandlung auf.

Zweifelhafte Abnehm-Methode
Was hat es eigentlich mit diesem Eingriff auf sich? „Der Effekt einer solchen Behandlung dürfte kaum länger als etwa sechs Monate anhalten“, sagt Detlev Hebebrand, Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) zur BILD. „Dabei ist fraglich, ob der Nutzen des Eingriffs überhaupt über den Effekt eines Scheinmedikaments hinausgeht.“ Bei dem endoskopischen Eingriff wird die Botox-Spritze durch den Mund in die Magenwand gegeben, um die Magenbewegung zu verringern.Das Ziel ist ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl.

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Martin Beier