

Lange Gesichter bei einer bekannten deutschen Kette: Dutzende Filialen werden geöffnet bleiben, dennoch muss die Mecklenburger Backstuben GmbH aus Waren in Mecklenburg-Vorpommern Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden.
Jeder Bürger in Mecklenburg-Vorpommern kennt die Mecklenburger Backstuben GmbH aus Waren. Ihr geht es finanziell aber so schlecht, dass nun der schwere Schritt einer Insolvenz in Eigenverwaltung gegangen werden muss. Nach einem Bericht der „Ostsee-Zeitung“ ordnete das Amtsgericht Neubrandenburg die vorläufige Eigenverwaltung an. Das Unternehmen plant, auf diese Weise seine Zukunftsfähigkeit zu erhalten und den laufenden Geschäftsbetrieb weiterzuführen.
Steigende Kosten, geizige Kunden
Geschäftsführer Günther Neumann erklärte gegenüber den Medien, das Verfahren gebe dem Unternehmen die Chance, auf die schwierige Marktsituation zu reagieren. Belastend seien vor allem stark steigende Personal-, Energie- und Einkaufskosten. Auch das Kaufverhalten vieler Kunden habe sich in diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten stark verändert. Die Kundschaft würde häufiger zu günstigerer Discounterware greifen.
Strategie soll angepasst werden
Bereits im Jänner dieses Jahres musste der Betrieb seine Tiefkühlproduktion einstellen und 50 Mitarbeiter entlassen. Ein Expertenteam der Kanzlei Ecovis begleitet die Geschäftsführung beim Sanierungsprozess. Rechtsanwalt Nils Krause erklärte der „Ostsee-Zeitung“, dass die Entwicklungen am Markt nicht mehr einfach so an Kunden weitergegeben werden könnten, weshalb man die Unternehmensstrategie nun umfassend anpassen müsse.
Das Personal der Mecklenburger Backstuben GmbH bangt angesichts des Verfahrens, obwohl nach Angaben eines Ecovis-Vertreters die Gehälter für November, Dezember und Jänner durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert sein sollen. Nach derzeitigem Plan soll zudem der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen weiterlaufen. Das bedeutet laut „Ostsee-Zeitung“, dass alle Filialen geöffnet bleiben. Auch Geschäftskunden werden weiterhin mit Ware versorgt.
Auch Konkurrenten in der Krise
Auch weitere Traditionsbetriebe der Bäckereibranche stehen unter Druck. Die Bäckerei Leifert GmbH musste ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung einleiten. Das berichtet unter anderem „Regional Heute“. Da sich viele der über 40 Filialen sich in Märkten von Netto, Rewe oder Edeka befinden, bleiben sie trotz des Verfahrens geöffnet. Rund 220 Mitarbeiter erhalten ihre Gehälter zunächst über das Insolvenzgeld.
Insolvenz als Chance
Auch im Fall der Leifert GmbH werden als Ursachen für den Insolvenzantrag hohe Energiekosten und ein schwaches wirtschaftliches Umfeld angegeben, das viele Filialbäckereien belastet. Die Geschäftsführung erhoffe sich eine Chance, Strukturen anzupassen und das Familienunternehmen langfristig zu sichern, so heißt es.
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Was soll diese Jänner-Gequatsche? In D heißt dieser Monat Januar!