Beliebtes europäisches Urlaubsziel: Experten fordern Evakuierung

Die Gefahr einer Katastrophe in Südeuropa hat seit Jahresbeginn stetig zugenommen. Jetzt ist es so weit: Nach besonders starken Erdstößen rufen Experten dringend zu Evakuierungen auf.

Eine idyllische Landschaft, azurblaues Wasser, Sandstrände: Kein Wunder, dass die Region um Neapel jedes Jahr Millionen von Besuchern anlockt. Doch jetzt regiert die Angst: Der Supervulkan der Phlegräischen Felder droht auszubrechen.

Anhaltende Erdbebenwelle erschüttern beliebte Urlaubsregion
In dieser Woche hat sich in der Region das längste ununterbrochene Schwarmbeben ereignet. Allein in den 24 Stunden bis zum Dienstagnachmittag wurden 621 Beben gezählt. Auch der Boden hat sich deutlich gehoben: Während zuvor eine Hebung von etwa 10 mm pro Monat beobachtet wurde, hob er sich nach dem 15. Februar in zwei Tagen um 5-10 mm.

Eine höchst beunruhigende Situation: Der Vulkanologe Giuseppe De Natale warnt, dass die Gebiete, die den stärksten Beben am nächsten liegen, jetzt sofort evakuiert werden müssen. Dazu gehört auch der Solfatara-Krater, der in der Vergangenheit eine beliebte Touristenattraktion war.

Ein besonders starkes Erdbeben, das sich von Sonntag auf Montag ereignete, hatte sein Epizentrum ganz in der Nähe der Stadt Pozzuoli. Die Medien berichteten von verängstigten Menschen, die in Panik auf die Straßen rannten, von zahlreichen Anrufen bei der Feuerwehr und von Hunderten von Menschen, die die Nacht in ihren Autos verbrachten. Mehrere Gemeinden öffneten Sporthallen als Notunterkünfte.

„Das Erdbeben war besonders heftig und wurde von der Bevölkerung auch in der Stadt Neapel über das historische Zentrum hinaus bis in die östlichen Stadtteile wie Poggioreale und Ponticelli sowie auf der Insel Procida gespürt“, schreibt das Portal fanpage.it. Trotz Warnungen von Experten wurden bisher jedoch keine offiziellen Anordnungen zur Evakuierung gegeben.

Italien: Schlimmere Erdbeben könnten noch bevorstehen
Im Moment ist zu befürchten, dass die Erdbeben noch stärker werden. De Natale weist darauf hin, dass Erdbeben der Stärke 5 – mit der „40-fachen Energie“ der bisherigen Beben – noch zu erwarten sind.

Urlauber müssen sich auf dem Laufenden halten
Die Phlegräischen Felder sind nicht der einzige Vulkan, der Südeuropa derzeit Sorgen bereitet: Auf Santorin wurden in den letzten zwei Wochen Tausende von Erdbeben registriert. Ein Vulkanausbruch ist dort in naher Zukunft nicht auszuschließen. Auch unter Teneriffa wurde verstärkte vulkanische Aktivität beobachtet. Dort hat sich die gesamte Insel als Reaktion auf den zunehmenden Druck in den Magmakammern des Teide gehoben. Auf Sizilien bricht der Ätna weiterhin in regelmäßigen Abständen aus. Erst Anfang dieser Woche wurden beeindruckende Lavaströme beobachtet, die den Hang des Vulkans hinunterliefen. Auf dem Flughafen Catania kommt es aufgrund der Aktivität des Vulkans häufig zu Verspätungen und Flugausfällen.

Wenn Sie einen Urlaub in einer Region planen, in der verstärkte seismische Aktivitäten bekannt sind, sollten Sie kurz vor Ihrer Abreise die neuesten lokalen Berichte lesen und sich über alle offiziellen Mitteilungen und die im Notfall zu befolgenden Verfahren informieren.

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Kai Degner