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Beliebtes Urlaubsziel baut Mauer, um Touristen fernzuhalten

Ein beliebtes Urlaubsziel für Touristen aus der ganzen Welt hat sich jetzt dazu entschlossen, eine hohe Mauer zu bauen, um den unerwünschten Urlaubsgästen die schöne Aussicht zu nehmen. Damit hofft die Stadt, den Massentourismus einzuschränken oder Urlauber gar ganz von der Region fernzuhalten. 

Die ungewöhnliche Maßnahme wird ausgerechnet von Japanern durchgesetzt, die selbst über viele Jahre hinweg als der Inbegriff des knipsenden Massenauflaufs bekannt gewesen waren. Die Stadtverwaltung von Fujikawaguchiko steht hinter der umstrittenen Entscheidung, die dazu dient, die aufgebrachten Bewohner zu beschwichtigen. 

Die Stadt bietet einen besonders vorteilhaften Blick auf Japans berühmtesten Berg, den Vulkan Fuji. Die Aussicht wurde besonders bekannt, nachdem ein Foto des Vulkans auf Instagram veröffentlicht wurde. Das weltbekannte Bild, genannt Mount Fuji Lawson, zeigt den Vulkan in einer Position, die den Anschein gibt, dass er über einem Supermarkt mit dem Namen Lawson schwebt. Dieses Foto allein wird dafür verantwortlich gemacht, dass Fujikawaguchiko jedes Jahr von Hunderttausenden von Touristen überrannt wird, die alle ihr eigenes Fuji-Foto knipsen wollen. 

Diese Aussicht auf den Vulkan wollen die Bewohner von Fujikawaguchiko jetzt regelrecht verbauen, indem sie eine beinahe 3 Meter hohe Mauer aufstellen. Wenn die Aussicht verschwindet, werden auch die Touristen fernbleiben, hofft man dort.Die meisten der Besucher kommen aus anderen asiatischen Staaten, darunter China und Südkorea, aber auch viele Europäer, Australier und Amerikaner befinden sich unter dem stetigen Strom von Fototouristen. Die Anwohner von Fujikawaguchiko sind davon überzeugt, dass sich ihre Kleinstadt mit den viel zu engen Straßen und fehlenden Einrichtungen wie ausreichende Toiletten und Gaststätten nicht für den Fremdenverkehr eignet. 

Fujikawaguchiko ist nicht die einzige Stadt in Japan, die sich gut vorstellen kann, in Zukunft gänzlich ohne den Fremdenverkehr auszukommen. Die Großstadt Kyoto hat bereits seit letztem Jahr den berühmten Geisha-Distrikt Gion für Touristen gesperrt, nachdem sich die Anwohner dort über den stetigen Ansturm von Fototouristen beschwert hatten.  

Japan hat eine Einwohnerzahl von beinahe 126 Millionen, die auf verhältnismäßig kleinem Platz auf den verschiedenen Inseln leben. Jährlich kommen über 30 Millionen Touristen hinzu, und die Zahl ist steigend. Während der Fremdenverkehr zu bisher willkommenen Einkünften für die Staatskasse geführt hat, ist er dennoch nicht so wichtig wie andere Einnahmequellen, und Japan hat augenscheinlich kein Problem damit, in Zukunft wieder ohne ausländische Besucher auszukommen. 

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Alexander Grünstedt