

Eine der größten Hauptstädte der Welt will sich jetzt selbst verlegen und mehr als 20 Millionen Menschen müssen sich damit abfinden, in Zukunft ihren Lebensunterhalt woanders im Land zu verdienen. Das sind jedenfalls die Pläne des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian, der es anscheinend leid ist, in der von Überbevölkerung geprägten Hauptstadt künftig zu regieren. Etwa 17 Millionen leben in der Stadt und weitere Millionen kommen tagtäglich hinzu, um dort entweder zu arbeiten oder einen Arbeitsplatz zu finden. In einem Treffen der iranischen Gouverneure gab er bekannt, dass es sich aufgrund „der bestehenden Probleme nicht mehr um einen bloßen Vorschlag, sondern um eine strategische Notwendigkeit für das Land“ handelt.
Umweltbedingte Probleme
Nach Angaben des iranischen Präsidenten ist die Landeshauptstadt von hoffnungsloser Überbevölkerung, unbezahlbarem Wohnraum, ständiger Wasserknappheit, besorgniserregenden Bodenbewegungen und nicht zuletzt einer massiven Luftverschmutzung geplagt. Alle Faktoren zusammengezogen machen den Umzug und die Verlegung der Hauptstadt unerlässlich. Besonders junge Iraner haben Schwierigkeiten, in der Stadt eine Zukunft zu finden, weil es beinahe unmöglich ist, dort eine Wohnung zu finden. Auch die Infrastruktur der Stadt ist dem Zusammenbruch nahe, kann aber aufgrund des ständigen Riesenverkehrs nicht ohne weiteres renoviert werden.
Neuer Standort ungewiss
Obwohl es schon seit dem Sturz des Shahs und dem Beginn des brutalen Ayatollah-Regimes im Jahre 1979 Pläne gibt, Teheran als Landeshauptstadt niederzulegen, hat sich noch kein Ersatz für die bisherige Hauptstadt gefunden. In einem Gespräch mit der iranischen Tageszeitung „Shargh“ sagt Peseschkian, dass er es vorziehen würde, das Land in Zukunft von der iranischen Küste aus zu regieren. Besonders die Provinzen Sistan-Belutschistan und Hormusgan am Persischen Golf im Süden oder Südosten zählen zu seinen Favoriten, vermutlich auch aus strategischen Gründen. Der Persische Golf ist eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten und sowohl aus ökonomischen als auch aus militärischen Gründen ein globaler Knotenpunkt. In einem Raketenangriff Israels im Juni wurden mehrere Ziele im Osten von Teheran teilweise zerstört und eine Verlegung der Hauptstadt könnte zukünftige Angriffe schwieriger machen.
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und mit dem Umzug ziehen die Probleme mit ....
Wie kann man bloß auf so eine absurde Idee kommen... Auf die Umsetzung bin ich gespannt!