Eine dramatische Notlage spitzt sich auf der Sonneninsel Mallorca zu: Dort haben weder Bürger noch Touristen lebensnotwendiges Wasser zur Verfügung, wie der Bürgermeister der betroffenen Stadt Sóller beklagt.
In Sóller übersteigt der Wasserverbrauch die Wassermenge, wie Bürgermeister Miquel Nadal der „Mallorca Zeitung“ erklärte. Dieses wird aus den umliegenden Quellen im Tramuntana-Gebirge entnommen. Derzeit sei die Situation aber „sehr besorgniserregend“, so der Politiker.
Einschränkungen drohen
Falls die Trockenheit weiterhin anhält, muss der Urlaubsort „strengere Einschränkungen“ einführen. Möglicherweise müsse die Trinkwasserversorgung zeitweise sogar ganz unterbrochen werden. Solch dramatische Maßnahme waren zuletzt im September 2000 in der benachbarten Gemeinde Deià durchgeführt worden – dort musste an drei Tagen pro Woche das Wasser komplett abgedreht werden. Seit Anfang August erhält man dort Wasser per Tankwagen
Touristen und Einwohner gefragt
Einwohner und Touristen sind nun dringend dazu aufgerufen, sparsam mit Wasser umzugehen. Es solle ein „verantwortungsvoller Umgang mit Wasser für Hygiene und Haushalt“ gepflegt werden. Auch an Hotels appelliert man dringend, beim Wassersparen konsequenter zu sein. Dazu gehöre es auch, die Gäste über die dramatische Lage und die Einrichtung wassersparender Systeme aufzuklären.
Laut den Medienberichten sind die beiden wichtigsten Trinkwasserreservoirs Mallorcas, die Stauseen Gorg Blau und Cúber in der Serra de Tramuntana, derzeit nur noch mit 30,98 Prozent ihrer Gesamtkapazität gefüllt. Die Ursache dafür ist die anhaltende Trockenheit, zudem wirkt sich ein besonders hoher Verbrauch in den Sommermonaten erschwerend aus.
Diverse Verbote bereits jetzt
Bereits jetzt ist es verboten, Pools mit Leitungswasser zu füllen, Gärten zu bewässern oder Fahrzeuge zu reinigen. Ausnahmen werden nur aus hygienischen Gründen toleriert.
Auch auf anderen Inseln in der Region spitzt sich die Lage in diesem Jahr kritisch zu: Im Juli gingen die Wasserspeicher auf den Balearen im Schnitt auf 43 Prozent zurück. Die Situation auf Ibiza stellt sich mit einem Füllstand von 29 Prozent ebenfalls dramatisch dar.