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Boeing-Maschine vom Radar verschwunden nach Höhenverlust

Ein Passagierflugzeug des US-Flugzeug-Herstellers Boeing ist fünf Minuten nach dem Start vom Radar der Flugaufsicht verschwunden. Fischer sichteten Wrackteile im Meer. Doch bis jetzt ist unklar, was mit der Maschine passiert ist.

Um 14.40 Uhr Ortszeit (8.40 Uhr in Deutschland) ist eine Boeing 737-500 nach dem Start auf Jakarta vom Radar verschwunden und wird noch immer vermisst. Das Passagierflugzeug der Fluggesellschaft Sriwijaya Air zielte mit 62 Menschen an Bord Richtung Borneo. Normalerweise hätte das Flugzeug die Insel nach anderthalb Stunden erreichen sollen.

Ungefähr fünf Minuten nach Start brach jeglicher Kontakt zu der Maschine ab. Dies meldete ein Sprecher des indonesischen Verkehrsministeriums. Der Flugdatenanbieter Flightradar24 erfasste zuvor einen dramatischen Höhenverlust. Demnach habe die Boeing binnen 60 Sekunden fast drei Kilometer an Höhe verloren.

Die letzte bekannte Position der verschwundenen Maschine befindet sich über dem Meer nördlich der Insel Java. Rettungsteams der indonesischen Such- und Rettungsagentur suchen dort nach der wahrscheinlich abgestürzten Maschine. Bisher wurde kein Fund gemeldet.

Fischer vor Ort berichteten allerdings, sie hätten einen Absturz vor der Insel Palau Laki beobachtet und Wrackteile entdeckt. Der Regierungschef des Bezirkes Seribu sagte dies dem Nachrichtenportal Kompas. Offiziell bestätigt ist der Absturz noch nicht.

Sriwijaya Air ist eine indonesische Billig-Fluggesellschaft und fliegt viele nationale und internationale Ziele an. Bei besagter Boeing handelt es sich um eine 26 Jahre alte Maschine des Typs 737-500. Daher besteht vermutlich kein Zusammenhang zu der Boeing-Unglücksserie, die 2018 und 2019 Schlagzeilen machte und für ein Flugverbot der damals betroffenen Modellserie 737 Max 8 sorgte.

Pikant: Genau zwei Tage vor dem aktuellen Unglück ist bekannt geworden, dass Boeing sich mit einem Vergleich von 2,5 Milliarden US-Dollar aus dem Strafverfahren wegen Verschleierung von Informationen über das Stabilisierungssystem MCAS freigekauft hat. „Die tragischen Abstürze des Lion-Air-Flugs 610 und des Ethiopian-Air-Flugs 302 brachten betrügerisches und irreführendes Verhalten von Mitarbeitern eines der weltweit führenden Flugzeughersteller zum Vorschein“, warf David P. Burns von der strafrechtlichen Abteilung des US-Justizministeriums dem Flugzeugbauer vor. Boeing hat zwei ehemalige Mitarbeiter ausfindig gemacht, die für diesen Tatbestand verantwortlich seien und leistete den Vergleich als Zeichen der Verpflichtungen gegenüber den Aufsichtsbehörden, erklärte der Konzernchef. Am 29. Dezember 2020 durfte die erste 737 MAX wieder aus den USA abheben.

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Sara Breitner