Böse Überraschung beim Pfand – Heftige Strafe droht beim Pfandsammeln

Wer mit dem Rückgeben von Flaschen und Dosen Gutes tun will, könnte sich jetzt unwissentlich strafbar machen: Wie Experten erklären, kann es schnell passieren, und die Folgen können schwerwiegend sein.

Das Zurückbringen von Flaschen und Behältern gehört für die meisten Menschen zum Alltag. Kein Wunder, denn die Liste der Pfandartikel, für die man hierzulande Geld zurückbekommt, wird immer länger! Was jedoch nur wenige wissen: Unter Umständen kann eifriges Pfandsammeln äußerst unangenehme Folgen haben.

Pfand sammeln, um ein bisschen nebenbei zu verdienen?
Am meisten gefährdet sind diejenigen, die mit dem Pfandsammeln ein bisschen Geld nebenbei verdienen wollen: Es sind zwar nur ein paar Cent hier und da, aber wenn Sie Pfand von fremden Flaschen und Behältern sammeln, sollten Sie größte Sorgfalt walten lassen und Kopien aller Pfandbons und Belege für entstandene Kosten (z. B. für Transport, Benzin, Taschen, Handschuhe) aufbewahren.

Der Grund: Wenn Sie mit dem Pfandsammeln in einem Jahr mehr als 256 Euro verdienen, zählt dies zu Ihrem Gesamteinkommen und muss in Ihrer Einkommensteuererklärung (unter„Sonstige Einkünfte“) angegeben werden, sofern dies den Grundfreibetrag (derzeit 12.096 Euro) übersteigt. Wenn Sie dies nicht tun, könnten Sie sich der Steuerhinterziehung schuldig machen.

Die Pfand-Einkommensschwelle ist schnell überschritten
Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass es beim Pfand einen solchen Wert gibt, und wenn sie es wissen, würden sie wahrscheinlich nicht ahnen, wie schnell sie erreicht sein kann. Sammeln Sie nur 85 Einwegflaschen und -dosen pro Monat sowie ein paar Mehrwegflaschen, und schon ist die Schwelle überschritten. Für Rentner, deren Einkommen knapp unter dem Grundfreibetrag liegt, kann dies erhebliche Auswirkungen haben.

Wie die Frankfurter Rundschau schreibt, ist die Situation für Sozialleistungsempfänger noch gravierender: Zwar können Bezieher von Arbeitslosengeld I bis zu 165 Euro pro Monat verdienen, wenn sie jedoch zusätzlich Wohngeld erhalten, sind sie erneut auf 256 Euro Pfand pro Jahr begrenzt. Darüber hinaus könnte das zusätzliche Einkommen zu einer Kürzung des Wohngeldes führen.

Auch Bürgergeldempfänger und Bezieher von Arbeitslosengeld II müssen sehr genau darauf achten, wie viel sie mit dem Pfand sammeln. Jeder zusätzliche Betrag pro Monat, der 100 Euro pauschal übersteigt, kann zu einer Kürzung der Leistungen führen.

Muss ich mich bei der Rückgabe meiner eigenen Flaschen und Dosen Sorgen machen?
Nein, die Rückgabe der Flaschen und Behälter, die Sie selbst verwenden, zählt nicht. Nur fremde Pfandartikel zählen zum Pfandeinkommen.

Kommentare anzeigen

  • Ich lese das und kann es nicht mehr fassen, was hier im Land abgeht...
    Jetzt muss also tatsächlich ein armer Mensch, der rumläuft und Flaschen sammelt, auch dafür noch Steuern zahlen?
    Wie schlimm kann es eigentlich noch werden?

  • Es wird bereits kontrolliert! Kartenzahlung, Nutzung der Payback Apps, Nutzung Kundenkarte. Es gibt viele mögligkeiten, aber als Kunde merkt man es nicht. Dank der verwendeten Apps wird sogar ein Bewegungsprofil erstellt und ausgewertet. Jeder der eine App installiert stimmt der Verwendung seiner Daten zu.

  • Klar, jeder Flaschensammler in der Fußgängerzone trägt das bestimmt in seine Steuererklärung ein! Selten guter Gag!
    Ich schätze mal, da werden die wenigsten überhaupt eine Steuererklärung machen?
    Und das beste noch "mit der App"?
    Wie lächerlich ist das denn?
    Wieder mal ein typischer Aufreger für den Arsch...
    Scheint aber bei manchen hier gut anzukommen?

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Oskar Herbert