Schock-Insolvenz bei deutschem Traditionsunternehmen: Ganz stark sein müssen jetzt alle treuen Kunden von Brüder Schlau. Der Handelskonzern hat kein Geld mehr, muss sich sanieren. Dutzende Filialen und Tausende Mitarbeiter sind betroffen.
Die Unternehmensgruppe der Brüder Schlau ist nach mehr als 100 Jahren in finanzielle Probleme geschlittert. Wie jetzt bekannt wurde, musste ein Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Bielefeld gestellt werden. Die Kette Hammer mit mehr als 180 Filialen für Raumausstattung und Heimtextilien sowie etwa 60 Handwerkermärkte der Marke Schlau gehören zum Firmenkonstrukt.
Rund 3900 Mitarbeiter zittern jetzt um ihre Stellen. Der Bielefelder Rechtsanwalt Yorck Streitbörger wurde laut Mitteilung zum Generalbevollmächtigten gemacht. Er soll die Sanierung gemeinsam mit der Geschäftsführung vorantreiben. Dirk Andres ist vorläufiger Sachwalter.
Geschäftsbetrieb bleibt erst einmal aufrecht
Fürs Erste soll der Geschäftsbetrieb ohne Unterbrechung fortgeführt werden. Streitbörger: „Aufträge werden wie gewohnt ausgeführt. Alle Filialen bleiben geöffnet.“ Das Unternehmen soll im Zuge der Sanierung nachhaltig für die Zukunft aufgestellt werden. Ein Finanzierungskonzept dazu gäbe es bereits. Die Gehälter der Beschäftigten konnten mittels Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis einschließlich August abgesichert werden.
Der Handelskonzern wurde 1921 als Farbengroßhandlung von den Brüdern Theodor und Wilhelm Schlau in Minden gegründet. Die ersten Hammer-Einrichtungsmärkte öffneten im Jahr 1976 in Bremerhaven und Lübbecke ihre Tore.
Immer mehr Insolvenzen
Die Zahl der Firmeninsolvenzen steigt in Deutschland: Bis zum Ende des Halbjahres werden nach Hochrechnungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform insgesamt 11.900 Unternehmen Insolvenz angemeldet haben. Das entspricht 9,4 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.
Höchster Stand seit 2015
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen erreicht damit auch den höchsten Stand seit dem ersten Halbjahr 2015. Besonders die Dienstleistungsbranche, zu der auch die Gastronomie zählt, ist betroffen. Auch im verarbeitenden Gewerbe und im Handel ist ein Anstieg der Pleiten besonders deutlich zu messen. Schuld sind mitunter die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten, eine bestehende Kaufzurückhaltung aufgrund der vielen Krisen und die zunehmende Online-Konkurrenz.
Kommentare anzeigen
Es wird alles immer teurer Die hohen Energiekosten sind mit ein Teil der Probleme .Die Kunden halten sich etwas zurück. Der Internethandel hingehen zeigt steigende Umsätze ..Das spürt der Einzelhandel .Wer als Einzelhändler seine Produkte auch über das Internet anbietet hat dennoch Chancen mehr Umsatz zu machen.Einkaufen via Internet oder Smartphone erspart Zeit und Geld.
Jetzt werden WIR Alle wieder betrogen SPD! Wahlversprechen werden nicht eingehalten Senkung der Stromsteuer der Klingbeil SPD belügt uns ohne Rot zu werden!