Wenn der Traumurlaub zum Albtraum wird: Gezielte Angriffe explizit auf deutsche Touristen sorgen für Entsetzen auf der beliebten Insel Mallorca. Es geht um Massentourismus und fremdenfeindliche Parolen.
Unbekannte Täter sprühten in der Nacht zu Samstag fremdenfeindliche Parolen an Dutzende Geschäfte und Autos im 12.800-Einwohner-Ort Santanyi im Südosten der populären Urlaubsinsel Mallorca. „Deutsche raus“ ist da etwa zu lesen, und „Ausländische Käufer fahrt zur Hölle“. Die örtliche Polizei hat die Vorfälle am Samstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.
Gezielte Anschläge auf Deutsche
Die Anschläge dürften gezielt Geschäfte mit deutschen Inhabern und Autos mit ausländischen Kennzeichen verübt worden sein. Deutsche Urlauber und Zweithausbesitzer wurden zum Ziel der Attacken. Sogar Sticker mit der Aufschrift „Deutsche raus“ sollen auf Autos geklebt worden sein.
Betroffene sind enttäuscht
Santanyi ist ein Ort, an dem sich besonders viele Deutsche angesiedelt haben. Er liegt an der mallorquinischen Südostküste. Einer der betroffenen Unternehmer sagt enttäuscht zur Mallorca Zeitung: „Es ist erschreckend, nach 34 Jahren auf der Insel, in denen ich Steuern zahle und aktuell neun Angestellte beschäftige, so eine Welle des Hasses zu spüren.“
Immobilienmarkt ist angespannt
Laut Angaben der Zeitung wurden rund 20 bis 30 Lokale beschmiert. Es ist nur ein Symptom einer wachsenden Ablehnung gegenüber Touristen und ausländischen Immobilienkäufern. Demonstranten protestieren gehäuft gegen die Wohnungsnot, denn die Lage auf dem Immobilienmarkt ist angespannt. Für Einheimische gibt es fast keinen bezahlbaren Wohnraum mehr.
Während sich die Behörden und auch die Veranstalter der Demonstrationen von den fremdenfeindlichen Übergriffen distanzieren, ist der Schaden aber längst angerichtet. Der Hotelierverband Fehm stellt trotzdem klar: „Wer Gäste drangsaliert, verliert jede Glaubwürdigkeit.“
Proteste überall in Südeuropa
Proteste gegen den Massentourismus gibt es aber nicht nur auf Mallorca. Verschiedene Aktivistengruppen organisierten bereits in etwa 16 Städten und Regionen Südeuropas Kundgebungen, darunter Barcelona, Mallorca, Bilbao, Donostia-San Sebastián, Ibiza und Valencia in Spanien, Venedig, Neapel und Palermo in Italien sowie Lissabon in Portugal. Laut dem Nachrichtenportal Catalan News wird unisono „eine Begrenzung der Ausbeutung durch den Tourismus“ gefordert.
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Der Aufschrei wird groß sein, wenn die Touristen wegbleiben.
Die Frage muss einzig sein, wie viele Touristen pro Jahr sind zulässig? Darf man das begrenzen? Hoteliers könnten dazu angehalten werden, vergünstigte Wohnungen für die Angestellten bereitzustellen.
Was ich mich eher frage ist, ob nun dort auch der Staatsschutz ermittelt, oder es wegen solcher Hasskriminalität gegen uns Deutsche morgens um 6 Uhr dazu kommt, dass bewaffnete Polizisten Türen eintreten? Ich glaube so eine Mist gibt es dann wieder nur bei uns...
Warum fahren soviele auf Mallorca ? Meidet diese Insel und sucht euch andere Ziele aus. Sicher ist der "Ballermann" kein Aushängeschild. Discobesitzer wurden reich. Es sind aber nicht nur Deutsche die da auffallen. Wenn die Deutschen wegbleiben , können einige Hotels schliessen..
Wenn den Touristen nur Hass entgegen gebracht wird, warum fährt man denn da noch hin ?
Ich bin noch nie auf Mallorca gewesen und mich zieht diese Insel auch nicht an. Es gibt soviele , andere Urlaubsziele in denen es sich lohnt, Urlaub zu machen. Mal weg von Mallorca.
Es wird zunehmend nicht nur auf Mallorca ein Problem das die Einheimische Bevölkerung keinen oder nicht genügend Wohnraum hat und Ferienwohnungen für Urlaubsunterkünfte angeboten werden. Die Verhaltensweise EINIGER "Feriengäste" egal aus welchem Land lässt zu wünschen übrig und die Gute Kinderstube wird ja für 14 Tage oder 3 Wochen einfach vergessen, ich bezahle ja was kostet die Welt und da kann ich die KUH fliegen lassen. Da ist erst einmal nach Ankunft KAMPFSAUFEN angesagt habe noch nicht mein Hotelzimmer gesehen ,da Alles inklusive ist! Wie gesagt nicht ALLE. Natürlich ist der Tourismus eine wichtig Einnahmequelle gar keine Frage, dann muss ich mich auch als Gast im Urlaubsland dem entsprechend verhalten und nicht den MAXEN rauslassen. Das Geld auf Mallorca von den Ausländern angelegt wird beeinträchtigt die Infrastruktur wenn wieder Grundstücke ,Ländereien aufgekauft und dann Ferienanlagen oder sonstige Objekte errichtet werden! Da sind Touristenabgaben schon bei einer Reisebuchung sinnvoll wenn SIE der Kommune des jeweiligen Landes auch wirklich zu Gute kommt. Bei uns heisst solche Abgabe Kurtaxe, Strandbenutzung oder Tourismusabgabe Griechenland oder Venedig! Nun können wieder die Gegner solcher Forderung sagen zu viel Bürokratie den Reisepreis muss ich doch auch im Voraus bezahlen! Bei einem gebuchten Hotel ist es möglich und individuelle Reisen werden dann vor Ort wie bei uns bezahlt!