

Die Nachrichten von Insolvenzen in Deutschland häufen sich und auch Discounter werden nicht von der Pleitewelle verschont. Insbesondere Bekleidungsgeschäften macht die erschärfte Konkurrenz aus China zu schaffen. Chinesische sogenannte Fast-Fashion-Onlinehändler, darunter Shein und Temu, werden zunehmend beliebter hierzulande, und sorgen dafür, dass immer mehr Läden die Innenstädte verlassen und leer stehen. Jetzt verschwindet in vielen Orten ein weiterer Discounter aus dem Stadtbild. Dieses Mal dreht es sich um die Ladenkette Pepco, die mehr als 60 Läden bundesweit unterhält.
Europäischer Marktgigant
Pepco wurde im Jahre 1999 von der britischen Discounterkette Brown & Jackson im polnischen Warschau gegründet. Seither hat Pepco mehr als 4000 Bekleidungsläden in ganz Europa eröffnet und ist seit 2022 auch in Deutschland vertreten. Bereits im Juli meldete die deutsche Tochtergesellschaft der Kette, Pepco Germany GmbH, dass das Deutschlandgeschäft schwere Probleme hat. Im Oktober wurde das Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg in Gang gesetzt. Restrukturierungsexperten haben seither die Filialaktivitäten der Kette genauestens analysiert. Dabei haben sie festgestellt, dass 28 der insgesamt 64 Läden keine Aussicht auf gewinnbringende Resultate haben und geschlossen werden müssen. Die meisten der betroffenen Läden sollen sich in Ost- und Norddeutschland befinden. Allerdings ist Pepco zurzeit nicht bereit, eine vollständige Schließungsliste zu veröffentlichen.
Details durchgesickert
Mittlerweile sind in mehreren Städten Einzelheiten über die Ladenschließungen durchgesickert. Demnach werden die Pepco-Geschäfte in Jena, Bautzen, Görlitz, Halle, Ahlen und Passau auf jeden Fall zugemacht. Dort sind nämlich schon in dieser Woche die Räumungsverkauf-Schilder in die Schaufenster gehängt worden. Die Geschäftsleitung plant laut einer Pressemitteilung, die „üblichen Abverkaufsmaßnahmen“ zu unternehmen, um die restlichen Shops mit „mangelnder wirtschaftlicher Perspektive“ loszuwerden. Die von den Schließungen betroffenen Angestellten wurden bereits im Oktober über die Situation informiert. Pepco beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter in Deutschland, 165 davon sollen gemäß der Insolvenzverwaltung und Geschäftsleitung in Pepco ihren Job verlieren.