Schock in Baden-Württemberg: Dutzende Opfer kamen bei einem „Massensturz“ beim „Riderman“-Rennen nahe Bad Dürrheim in Baden-Württemberg zu Schaden: 70 Teilnehmer sollen verletzt worden sein, bis zu 20 Teilnehmer von ihnen schwer. 25 Leichtverletzte konnten noch vor Ort behandelt und anschließend in Kliniken gebracht werden.
Im Bereich einer Linkskurve im Streckenabschnitt auf der K5705 zwischen Bad Dürrheim und Biesingen soll es zu einem ersten Massensturzgeschehen gekommen sein: Der Tross befuhr die Linkskurve, wobei es zu einer Fahrerverdichtung am linken Fahrbahnrand kam. Die Folge war ein unkontrolliertes Sturzgeschehen.
Zweiter Massensturz
Das Unfallgeschehen löste wiederum eine Aufstauung im Rennverlauf aus, die zu einem zweiten Massensturzgeschehen führte. Ein Großeinsatz der Rettungskräfte war die Folge: Vier Rettungshubschrauber und eine große Zahl an Rettungswagen rückten unter Führung eines leitenden Notarztes aus.
Rennen wurde abgebrochen
Aufgrund der Unfälle sagte der Veranstalter sämtliche Rennveranstaltungen ab. Die laufenden Rennen wurden kontrolliert abgebrochen und beendet. Alle befahrenen Straßen waren als Rennstrecke zuvor für den öffentlichen Verkehr gesperrt worden und daher verkehrsfrei.
Vor allem bei großen Radrennen wie der Tour de France kommt es immer wieder zu Massenstürzen. Besonders gefährlich sind Abfahrten, Sprintankünfte und Kopfsteinpflaster-Passagen. So stürzte etwa der Athlet Fabio Jakobsen im Jahr 2020 bei der Polen-Rundfahrt im Zielsprint gegen Absperrgitter und schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Bei der Tour de France 2021 löste eine Zuschauerin mit einem Schild einen Massensturz von über 40 Fahrern aus. Wie durch ein Wunder gab es keine Todesopfer, aber viele Verletzte. 1994 lief ein Hund auf die Rennstrecke, 2023 berührte ein Zuschauer versehentlich einen Fahrer und löste einen Domino-Effekt aus.
Regeln wurden laufend angepasst
Die Regeln im Radsport wurden in der Vergangenheit immer wieder an die Gefährlichkeit angepasst. Der Weltverband UCI führte 2003 die Helmpflicht ein, zudem gelten Sicherheitszonen im Finale („3-km-Regel“). Auch Diskussionen über Gitter und Zielaufbau werden laufend geführt.