Die Hitzewelle hält ganz Europa fest in ihrem Griff und hat besonders starke Einwirkungen auf die Stromversorgung, nachdem auch hierzulande Klimaanlagen auf Hochtouren laufen. Besonders schlimm ist die Situation aber in Südeuropa, wo die Stromnetze kontinuierlich dem Zusammenbruch nahe sind. Erst vor wenigen Monaten kam ganz Spanien fast 24 Stunden lang zu einem Stillstand, weil die Kapazität für die Stromversorgung unzureichend war. Im Augenblick ist die Reihe an Italien, wo die Temperaturen über 40 Grad Celsius geklettert sind und der Stromverbrauch seinen Höhepunkt erreicht hat.
Chaos in der Toskana
Besonders stark betroffen sind die beliebten Urlaubsorte und Wahrzeichen in der Toskana. In Florenz kam es schon seit Tagen zu flächendeckenden Blackouts, die Panik und Chaos unter sowohl den Einheimischen als auch den Touristen verursachen.
Die Stromausfälle dauern normalerweise mehrere Stunden lang und führen zu schweren Beeinträchtigungen der Infrastruktur und des italienischen Geschäftslebens. Zur gleichen Zeit feiert die Stadt ausgerechnet im Augenblick das „Festival der Eiskreme“, und die Veranstalter zeigen sich sehr besorgt über den weiteren Fortgang des Events. Auch viele der florentinischen Läden mussten schließen, nachdem die digitalen Kassensysteme versagt hatten und viele der Kunden das Chaos zum Anlass genommen hatten, ohne Zahlung mit der Ware zu verschwinden. Mehrere der beliebten Touristenattraktionen in der Toskana müssen teilweise geschlossen gehalten werden, darunter der weltberühmte Königspalast Reggia di Caserta, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Katastrophenschutz in Alarmbereitschaft
Verantwortlich für den massiven Stromausfall wird der italienische Netzbetreiber E-Distribuzione gemacht, der beschuldigt wird, sich nicht ausreichend auf die heißen Sommermonate in der Region vorbereitet zu haben. Nach Angaben des Netzbetreibers arbeiten die toskanischen Kühlsysteme im Augenblick an ihrer Leistungsgrenze, was dazu führt, dass die unterirdisch verlegten Stromleitungen, die schon unter der extremen Wärme leiden, noch zusätzlich überlastet werden. Die extreme Hitze und die Stromausfälle bergen außerdem andere Gefahren. Der italienische Katastrophenschutz ist im Augenblick schon in Alarmbereitschaft, denn auch in den altertümlichen Stadtgebieten der Region hat sich die Brandgefahr erheblich vergrößert. Bürger und Touristen werden deshalb jetzt dazu aufgefordert, ihren Stromverbrauch auf das Nötigste zu reduzieren. In der Zwischenzeit sorgt die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber dafür, dass oberirdische Notleitungen installiert werden, um weitere flächendeckende Stromausfälle zu vermeiden.Das Auswärtige Amt hat wegen der Hitzewelle und der dazugehörigen Gefahren bereits Reisewarnungen für mehrere Regionen in Italien veröffentlicht.
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Ist doch klar, wenn massenweise Klimageräte ins Betrieb sind, dass irgendwann das Netz diese Überlastung nicht mehr tragen kann. Da ist eben das Netz für diese Belastung nicht ausgelegt.. Bei uns ist das auch nicht anders .. Durch die Zunahme der E-Autos wurden in einigen Gemeinden Ladestationen in Privathäusern verboten, weil das Netz dafür nicht ausgelegt ist.