Experten schlagen Alarm: Tückische Krankheit auf dem Vormarsch in Deutschland

Immer mehr Menschen fallen einer heimtückischen Krankheit zum Opfer, die sich kaum bemerkbar macht – bis es fast zu spät ist. Ärzte in Deutschland und ganz Europa schlagen dringend Alarm.

Eine Epidemie bedroht Europa: Experten der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS) und der United European Gastroenterology (UEG) haben eine düstere Warnung herausgegeben: Die Fälle einer heimtückischen, tödlichen Krebserkrankung nehmen deutlich zu.

Ärzte warnen vor einer „tickenden Zeitbombe“
Die Rede ist von Leberkrebs. Die Symptome reichen von kaum wahrnehmbar bis hin zu höchst alarmierend: Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, unerklärlicher Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Gelbfärbung der Haut und der Augen, Bauchschmerzen und Schwellungen oder sogar ein harter Knoten im rechten Oberbauch. Wie die Ärzte warnen, bleiben die frühen Stadien oft unbemerkt.

Europa stehe vor einer „tickenden Zeitbombe“, warnen die Experten. Einige Quellen beziffern die Zahl der Todesfälle durch Leberkrebs in Europa auf 78.000, andere sprechen von 89.000 Todesfällen pro Jahr. Werden keine Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit ergriffen, könnte Europa bis 2040 einen Anstieg auf über 100.000 Todesfälle pro Jahr erleben.

Leberkrebs: Was verursacht den besorgniserregenden Anstieg?
Leberkrebs tritt häufig im Zusammenhang mit einer anderen Lebererkrankung auf. Die Faktoren, die am häufigsten mit seinem Auftreten in Verbindung gebracht werden, sind bekannt:
– Alkoholbedingte Lebererkrankung (ARLD): Verursacht durch übermäßigen Alkoholkonsum, der zu Fettleber, alkoholischer Hepatitis und Leberzirrhose führen kann.
– Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes: Können zu MASLD (metabolisch bedingte Fettleber) führen.
– Hepatitis B und C können zu chronischen Infektionen führen.

Um den Krebs zu bekämpfen, müssen seine Ursachen bekämpft werden: Insbesondere muss sich die Ernährung verbessern, wie Patrizia Burra, Vorsitzende der UEG Public Affairs Group, erklärt. Sie hält eine Abkehr von verarbeiteten Lebensmitteln und eine Hinwendung zu einer schützenden mediterranen Ernährung für unerlässlich.

Europaweite Gegenmaßnahmen müssen jetzt kommen
Nach Ansicht der Fachgesellschaften müssen europaweit dringend Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass die Zahl der Todesfälle durch Leberkrebs in die Hunderttausende steigt. Insbesondere Folgendes muss umgesetzt werden:
– Aufklärungskampagnen und Maßnahmen gegen Alkoholmissbrauch, Fettleibigkeit und Virushepatitis
– Stärkere Berücksichtigung der Ernährungsmedizin und Lebererkrankungen im Medizinstudium
– Besserer Zugang zu Untersuchungen wie Ultraschall
– Steuerentlastung für gesunde Lebensmittel
– Eine EU-weite Nährwertkennzeichnung, wie z.B. der Nutri-Score, damit Verbraucher gesündere Lebensmittel auf einen Blick erkennen können

Darüber hinaus, so die DGVS und UEG, müssen Risikogruppen früher überwacht werden. Die frühzeitige Erkennung einer Krebserkrankung wie Leberkrebs hat einen entscheidenden Einfluss auf die Überlebenschancen eines Patienten. Wie t-online schreibt, liegt die Überlebensrate bei früh erkanntem Leberkrebs bei bis zu 60 Prozent, während sie in einem späteren, fortgeschritteneren Stadium auf nur noch 2 Prozent sinken kann. Derzeit liegt die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate bei Leberkrebs bei nur 17 Prozent.

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Oskar Herbert