Kategorien: News

Familientragödie mit Kohlenmonoxid-Vergiftung: Vater und Tochter (5) tot

In einem Heidelberger Wohnhaus wurden ein Vater und seine 5-jährige Tochter tot aufgefunden. Todesursache: Kohlenmonoxid-Vergiftung. Wie konnte das passieren?

Dem SWR liegen Informationen vor, dass der Vater in Heidelberg sich und seine Tochter umbringen wollte. Die Mutter des 5-jährigen Mädchen lebte getrennt von ihrem Ehemann und war nicht im Haushalt als es passierte. Sie wird nun psychologisch betreut.

In diesem Fall scheint die tragische Tötung ein Akt des Selbstmordes gewesen zu sein. Aber Kohlenmonoxid-Vergiftungen kommen auch immer wieder unfreiwillig vor. Das tödliche Gas ist farb- und geruchlos, weshalb Opfer die Vergiftung meist nicht rechtzeitig bemerken. Die ersten Anzeichen sind Übelkeit und Schwindel, gefolgt von Verwirrungszuständen und Bewusstlosigkeit. Jedoch sind die Betroffenen sich oft nicht darüber bewusst, dass sie tödlich vergiftet worden sind. Die Feuerwehr rät im Verdacht auf eine Kohlenmonooxid-Vergiftung sofort den Notarzt zu alarmieren, umgehend frische Luft ins Gebäude zu lassen, die verursachenden Geräte wie Heizung und Therme abzuschalten bzw. Brandquellen zu entfernen, das Gebäude zu verlassen und in der Nähe befindliche Personen zu warnen.

Kohlenmonoxid entsteht bei Verbrennungen unter zu wenig Sauerstoff, z.B. in geschlossenen Räumen und/oder im Falle eines verstopften Kamins. Insbesondere Verbrennungen mit Diesel oder Benzin neigen zur Bildung von Kohlenmonoxid, aber auch Holz, Kohle oder Gas, wenn die Luftzufuhr gering ist. In einem Fall in Düsseldorf hatte eine Familie ihren Grill vor der Balkontür aufgestellt. Als es den Rauch ins Innere des Hauses wehte, verspürten mehrere Besucher Übelkeit. Auch hier wurde eine Kohlenmonoxid-Vergiftung festgestellt.

Auch defekte Stromaggregate oder Heizungsanlagen verursachen immer wieder Unglücksfälle. Am 1. März starb eine 79-jährige Frau in Düsseldorf aufgrund einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, die durch eine defekte Gastherme verursacht wurde.

Das Gas kann an unwahrscheinlichen Plätzen auftreten: Ebenfalls gestern wurden 9 Menschen in einem Bürogebäude in Karlsruhe durch Kohlenmonoxid vergiftet und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Das Gas trat in dem Gebäudekomplex aus, weil Baumaschinen in der Tiefgarage nicht ausreichend belüftet worden waren.

Die Feuerwehr rät zur Installation eines Kohlenmonoxid-Melders. Im Gegensatz zum Rauchmelder ist dieser nicht gesetzlich verpflichtend. Jedoch zeigt ein weiterer Fall aus Westdeutschland, wie überlebenswichtig Kohlenmonoxid-Melder sein können. Anfang Juli alarmierte ein Rentner-Ehepaar die Feuerwehr, weil ihr Kohlenmonoxid-Melder im Badezimmer Alarm schlug. Die Feuerwehr stellte im Dachboden des Hauses lebensbedrohliche Kohlenmonoxid-Werte fest.

Social
Author
Stephan Heiermann