Entlang der zentralen Adria-Küste in Kroatien brach am Wochenende ein heftiger Wald- und Vegetationsbrand aus, der sowohl Urlauber als auch Anwohner in Angst versetzte. Das Feuer entstand etwa 30 Kilometer südlich der Hafenstadt Split, in den beliebten Küstenregionen rund um Pisak und Marušići. Innerhalb kürzester Zeit geriet es außer Kontrolle und fraß sich durch dichte Kiefernwälder – angetrieben von glühender Hitze, extremer Trockenheit und heftigen Winden.
Betroffen sind mehrere Touristenorte entlang einer rund 50 Kilometer langen Küstenstrecke. In Marušići wurden etwa 200 Einwohner sowie zahlreiche Feriengäste evakuiert. Bereits in der Nacht zu Sonntag barg die Wasserpolizei Menschen per Boot aus unmittelbarer Gefahr – auch erste Notunterkünfte wurden eingerichtet, um von Evakuierung betroffene Personen zu versorgen.
Die Feuerwehr kämpft massiv gegen die Flammen. Flugzeuge und Löschhubschrauber sind nach wie vor im Einsatz, mussten ihren Einsatz jedoch zeitweise aufgrund des starken Windes unterbrechen. Bodentrupps von Feuerwehr, Polizei und Küstenschutz arbeiten pausenlos, um Häuser, Straßen und Lebensraum zu schützen. Dennoch brannten bisher mehrere Gebäude und Fahrzeuge vollständig ab.
Die Lage erreichte ihren Höhepunkt, als ein Abschnitt der Adria-Autobahn zwischen Omiš und Dubac gesperrt werden musste – eine entscheidende Verkehrsader an der Küste. Erst gegen Samstagabend konnte eine Teilschließung aufgehoben werden, nachdem der größte Brandherd im Gebiet zwischen Omiš und Makarska unter Kontrolle gebracht werden konnte. Auch ein Feuer im nördlichen Bereich Split blieb nicht unbemerkt, konnte jedoch gelöscht werden.
Nach ersten Erkenntnissen könnte Brandstiftung eine Ursache sein. Die Ermittlungen dauern an, nachdem in der Nähe von Makarska Feuer an mindestens drei verschiedenen Stellen nahezu gleichzeitig ausbrachen. Zeugen und Betroffene werden befragt, auch bekannte Brandstifter geraten ins Visier.
Glücklicherweise wurden bislang keine Schwerverletzten gemeldet. Sanitäter und Ärzte vom Roten Kreuz kümmerten sich um Leichtverletzte und stellten Verpflegung in den Notunterkünften sicher. Für Einheimische und Touristen gleichermaßen wurde der Urlaub plötzlich zum Alptraum.