Deutschland ist nicht mehr sicher: Eine gefährliche Plage, die weltweit von Millionen Menschen gefürchtet wird, ist erstmals in Deutschland gesichtet worden. Die Behörden mahnen die Bürger nun zur höchsten Wachsamkeit.
Kein Risiko für Leib und Leben, aber eine Gefahr für die Existenzgrundlage von Millionen Menschen in diesem Land: Eine wahrhaft furchterregende invasive Art droht sich in Deutschland auszubreiten. Sie befällt über 400 Pflanzenarten – von landwirtschaftlich wertvollen Nutzpflanzen und Bäumen bis hin zu Zierpflanzen. Der daraus resultierende Schaden könnte sich auf Milliarden Euro belaufen. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat schlägt dringend Alarm.
Die jüngsten Meldungen lassen viele Gartenbesitzer und Landwirte aufhorchen: Der Japankäfer (Popillia japonica) wurde in Deutschland gesichtet. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft warnt vor schwerwiegenden Folgen für Landwirtschaft Schädlinge und private Gärten. Bürgerinnen und Bürger werden ausdrücklich dazu aufgefordert, Sichtungen des Japankäfers sofort zu melden.
Der Japankäfer gilt als invasive Art mit hohem Risikopotenzial für Ökosysteme in Europa. Ursprünglich stammt er aus Ostasien, wurde aber bereits vor Jahren in Süd- und Mitteleuropa entdeckt. Es wird vermutet, dass er durch Reise- und Güterverkehr nach Europa eingeschleppt wurde. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Käfer in einem Gebiet entlang der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz gesichtet. In diesem Sommer geschah das Gefürchtete: Sichtungen des Käfers wurden in Deutschland gemeldet. Im Juli wurde in Freiburg ein Befallsgebiet identifiziert. Dann, im vergangenen Monat, wurde der Käfer erstmals in Trebur in Südhessen gefunden. Zwar ist bislang keine stabile Population nachgewiesen, aber die Zahl der gefundenen Käfer steigt und Behörden reagieren mit scharfen Maßnahmen.ÖkoTest
Das Schadenspotenzial des Japankäfers ist enorm: Die erwachsenen Käfer fressen Blätter, Blüten und Früchte von über 400 Pflanzenarten – darunter Apfel, Weinreben, Kirschlorbeer und Rosen. Besonders gefährdet sind Wein- und Obstbau, Gemüse- und Gartenbaubetriebe sowie private und öffentliche Grünanlagen. Die Larven leben im Boden und schädigen durch ihren Wurzelfraß nachhaltig das Pflanzenwachstum.LTZ Landwirtschaft
Die Folgen sind vielfältig, und vor allem finanziell schwerwiegend:
Privatpersonen und Gartenpflege Dienstleister sehen sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Angesichts der wachsenden Gefahr steigt die Nachfrage nach Pflanzenschutzmittel und nach effizienter Schädlingskontrolle – sowohl chemisch als auch biologisch.
Die Identifizierung ist entscheidend für die invasive Garteninsekten Kontrolle. Der Japankäfer ist etwa einen Zentimeter groß, glänzt metallisch-grün und hat bronze- bis goldfarbene Flügeldecken. Auffällig sind die weißen Haarbüschel am Hinterleib. Für Mensch und Haustier ist er ungefährlich, für Pflanzen hingegen reicht bereits ein geringer Befall aus, um große Schäden anzurichten.ÖkoTest
Der Befall muss umgehend gemeldet werden. Ansprechpartner sind die lokalen Behörden und Pflanzenschutzämter, oft mit Online-Formularen. So kann eine weitere Ausbreitung verhindert und bestehende Strategien zur Schädlingsbekämpfung im Garten optimal angepasst werden.
In der Praxis haben sich verschiedene Methoden der Japankäfer Bekämpfung bewährt. Die Entscheidung für den optimalen Ansatz hängt vom Grad des Befalls, der Pflanzenart und den örtlichen Rahmenbedingungen ab:
Methode | Vorteile | Nachteile | Geeignet für |
---|---|---|---|
Absammeln/Folien | Umweltfreundlich, günstig | Arbeitsintensiv, nur bei geringem Befall | Privatgärten, Zierpflanzen, Kleinflächen |
Nematoden | Biologisch, keine Resistenzbildung | Wirkt nur gegen Larven, Temperaturabhängig | Rasen, Landwirtschaft, Grünanlagen |
Chemische Insektizide | Schnell, wirksam bei Massenbefall | Umweltbelastung, Anwendungsrestriktionen | Gewerbliche Nutzer, Notfälle |
Wie der Münchner Merkur schreibt, plant der Fußball-Bundesligist SC Freiburg, ab diesem Monat Fadenwürmer zum Schutz seines Profi-Trainingsgeländes einzusetzen. Diese Methode wurde bereits im vergangenen Jahr von der Stadt Basel erfolgreich in ihren Parks und Sportanlagen angewendet.
Die Schädlingsbekämpfung Kosten variieren je nach Methode und Größe des betroffenen Areals. Für die mechanische und biologische Kontrolle sind die Ausgaben überschaubar. Bei gewerblichen Einsätzen oder großen Flächen können Kosten für professionelle Gartenpflege Dienstleistungen und den gezielten Einsatz von Insektiziden jedoch vier- bis fünfstellig ausfallen. Die Branche rechnet angesichts der steigenden Bedrohung mit einem Anstieg der Nachfrage nach Mitteln zur effizienten Schädlingskontrolle und natürlichen Schädlingsbekämpfung.
Wichtiger Ratschlag: Beim Pflanzenschutzmittel kaufen sollten Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte mit nachgewiesener Wirksamkeit bevorzugen und auf behördliche Empfehlungen achten. Für den Japankäfer gelten unter Umständen Notfallzulassungen für bestimmte Schutzmittel. Beratung bieten lokale Gärtner, Pflanzenschutzdienste und Fachhändler.
Das Auftreten des Japankäfers macht deutlich, wie wichtig der Schutz vor Invasiven Arten und die Zusammenarbeit von Behörden und Bürgern für die Schädlingsbekämpfung in Gärten und der Landwirtschaft sind. Mit der raschen Meldung, gezielter Kontrolle und bewährten Methoden kann Deutschland aktuell noch größere Schäden verhindern. Gartenbesitzer und Landwirte sind gut beraten, die Garteninsekten Kontrolle zu intensivieren, Sichtungen unmittelbar zu melden und bei Fragen Gartenpflege Dienste oder regionale Ansprechpartner zu nutzen.
Weitere Fachinformationen und Notfallzulassungen des BVL