Kategorien: News

Hassverbrechen: Mann fährt mit Auto in Menschenmenge

Ein Mann fuhr mit seinem Pkw direkt in eine Menschenmenge. Offenbar wollte er gezielt eine Familie muslimischer Herkunft töten.

In der kalifornischen Stadt Sunnyvale bei San Francisco steuerte am Dienstag-Abend ein 34-jähriger Mann sein Auto direkt in eine Menschenmenge, die er ausgesucht hatte, weil sie ihm als Muslime erschienen. Der Wagen traf eine Familie. Acht Menschen wurden verletzt, darunter ein 9-jähriger Junge und ein 13-jähriges Mädchen. Das Mädchen erlitt ein schweres Schädelhirntrauma und liegt im Koma.

Die Polizei äußerte sich bisher nicht zu Nationalität und Religionszugehörigkeit der Opfer, bestätigte jedoch, dass man von einem „Hassverbrechen“ ausgehe und dass der Fahrer gezielt Muslime töten wollte. Lokale Medien berichten unterdessen, der 34-Jährige habe es insbesondere auf eine Familie abgesehen gehabt.

Vier der Opfer werden immer noch im Krankenhaus stationär behandelt. Ein 13-jähriges Mädchen, dass Medienberichten zufolge südasiatische Wurzeln hat, liegt mit einem schweren Schädelhirntrauma im Koma – die Ärzte mussten einen Teil der Schädeldecke entfernen, um den Druck freizulassen, der in Folge einer Hirnschwellung entstanden ist. Der Vater des Mädchens wird wegen mehrfacher Knochenbrüche behandelt. Eine 32-jährige Frau erlitt ein gebrochenes Bein und einen gebrochenen Arm.

Der Anwalt des 34-jährigen Fahrers erklärte, der Vorfall sei “eindeutig die Folge einer psychischen Störung” geschehen und bestreitet eine Absicht hinter der Tat. Die Mutter des mutmaßlichen Attentäters erklärte, er leide unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Der Mann ist ein US-Veteran und war in den Jahren 2005 und 2006 im Irak stationiert.

Die Polizei geht von einer vorsätzlichen Tat aus. Der 34-Jährige wird wegen acht Anklagen auf versuchten Mord vor ein US-Gericht gestellt werden.

Bisher wurden keine Äußerungen des US-Präsidenten zu dem Vorfall bekannt.

Es ist nicht der erste Anschlag auf muslimische Gruppen in den USA. Im Oktober 2018 hatte ein 46-jähriger bekennender Rechtsradikaler in der “Tree of Life”-Synagoge elf Menschen erschossen und mehrere verletzt. US-Präsident Trump erklärte zu dem Vorfall, dieser sei zu vermeiden gewesen, wenn die Synagoge unter bewaffnetem Polizeischutz gestanden hätte. Zu den Anschlägen auf Muslime in Christchurch in Neuseeland hatte Trump in Interviews erklärt, dass Nationalismus „nicht wirklich“ erkennbar auf dem Vormarsch sei. Es handle „sich um eine kleine Gruppe von Menschen, die sehr große Probleme haben.“

Social
Author
Sara Breitner