Heimtückisches Ungeziefer nistet sich in deutschen Gärten ein

Mit dem Frühjahr beginnt für viele hierzulande auch die Gartenarbeit und der Kampf gegen schädliche Ungeziefer. Wie die meisten Gärtner wissen, sind nicht alle Insekten gleichermaßen schädlich und viele Gartenbesitzer sind in den vergangenen Jahren sogar dazu übergegangen, Pflanzen anzubauen, die alle möglichen Arten von Krabbeltieren und Bienen anzuziehen. Jetzt aber geht es der deutschen Biodiversität an den Kragen, denn eine besonders gefährliche Art breitet sich in Deutschland aus und hat es besonders auf unsere ohnehin bedrohten Honigbienen abgesehen. 

Einwanderer aus China 

Bei den unerwünschten Gartengästen dreht es sich um die asiatischen Hornissen, die hierzulande keine natürlichen Feinde haben. Wie der Name schon sagt, ist die Art eigentlich in Asien zu Hause, aber im Jahre 2004 landeten die ersten Exemplare gemeinsam mit einer Ladung von chinesischem Geschirr in einem Hafen in Frankreich. Seither hat die asiatische Hornisse einen Siegeszug über Europa eingelegt und ist zum ersten Mal 2014 in Deutschland gesichtet worden. Im Laufe der letzten zehn Jahre ist die Art bundesweit etabliert und eifrig dabei, die einheimische Insektenwelt zu zerstören. Insbesondere Imker sind alarmiert, weil die Hornissen es ganz gezielt auf Honigbienen abgesehen haben. Deutsche Imkerverbände, Naturschützer und Stadt- oder Gemeindeverwaltungen fordern deshalb Gärtner und Spaziergänger dazu auf, die Augen aufzuhalten und entstandene Hornissennester sofort bei der örtlichen Naturschutzbehörde anzumelden. Wer sicherstellen will, dass es sich bei der Sichtung auch wirklich um die Schädlinge handelt, kann ein Foto auf einer dedizierten Hornissenerkennungs-Website aufladen, um eine Bestätigung zu erhalten. 

Kaum gefährlich für Menschen 

Asiatische Hornissen sind zwischen 1,7 und 2,4 Zentimeter groß und können an ihrer schwarzen Grundfärbung erkannt werden. Sie sind im Durchschnitt kleiner als einheimische Hornissen, die hierzulande unter Naturschutz stehen. Die invasive Art ist auch dunkler als unsere einheimischen Hornissen, hat gelbe Füße und einen schwarzen Hinterleib mit zwei gelben Binden. Abgesehen von Allergikern sind asiatische Hornissen für Menschen nicht gefährlicher als Bienen oder Wespen, aber wer sie im Garten entdeckt, sollte das Nest dennoch in Frieden lassen und es der Naturschutzbehörde überlassen, die Übeltäter zu entfernen. Eine Vielzahl von Stichen kann nämlich auch bei Menschen, die keine Bienenallergie haben, einen anaphylaktischen Schock hervorrufen. In vielen Bundesländern, darunter in Baden-Württemberg, wurden bereits Meldeplattformen eingerichtet, auf denen man die Verbreitung der Art melden und verfolgen kann. 

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Alexander Grünstedt