Hiobsbotschaft für Millionen von Rentnern: Jetzt müssen Sie unbedingt handeln

Bald ist es so weit – die lang ersehnte Rentenerhöhung steht kurz bevor. Doch für viele deutsche Rentnerinnen und Rentner kommt jetzt eine schlechte Nachricht: Es geht um ihre Steuern.

„Aber ich muss doch keine Steuern zahlen“, werden viele Rentnerinnen und Rentner denken, wenn sie das lesen. Leider ist das vielleicht gar nicht mehr der Fall. Millionen von Rentnerinnen und Rentnern könnten bald eine unliebsame Überraschung erleben: ein Brief vom Finanzamt.

Rentner können allmählich steuerpflichtig werden, ohne es zu merken
Der Grund: Die diesjährige Rentenanpassung ist nur die letzte in einer Reihe von Erhöhungen, die in den letzten Jahren regelmäßig stattgefunden haben. Im Jahr 2021 gab es zwar eine Nullrunde, aber in den meisten Jahren konnten sich die Rentner über etwas mehr Geld freuen. Und genau deshalb müssen Rentnerinnen und Rentner jetzt aktiv werden.

Das Online-Portal gegen-hartz.de berichtet über den Fall von Frau M., die im Mai letzten Jahres aus heiterem Himmel einen Brief vom Finanzamt erhielt: Darin wurde sie aufgefordert, Steuererklärungen bis zum Jahr 2020 nachzureichen. Außerdem wurden Nachzahlungen von über 3.300 Euro sowie Säumnis- und Nachzahlungszinsen in Höhe von 650 Euro gefordert.

Nichts hätte Frau M. mehr überraschen können, denn sie war im Besitz eines Schreibens des Finanzamtes, das ihr schon vor vielen Jahren bestätigte, dass sie keine Einkommenssteuererklärung abgeben müsse. Doch genau das war das Problem: Während das Finanzamt diese Bestätigung im Jahr 2012 schriftlich ausstellen konnte, hatten sich die Verhältnisse der Rentnerin im Laufe der Jahre geändert, ohne dass sie es merkte.

Noch viel mehr Rentner könnten betroffen sein
Dies ist vor allem für diejenigen Rentnerinnen und Rentner eine Gefahr, die noch Geld aus anderen Quellen erhalten. Je nachdem, in welchem Jahr man in Rente gegangen ist, muss man einen bestimmten Prozentsatz seiner Bruttorente versteuern. Für diejenigen, die 2005 in Rente gingen, betrug dieser Anteil nur 50 Prozent, aber mit jedem Jahr ist dieser Anteil gestiegen, so dass diejenigen, die dieses Jahr in Rente gehen, 83,5 Prozent ihrer Bruttorente versteuern müssen. Das ist etwas, das man im Hinterkopf behalten sollte, wenn man überlegt, ob man eine Steuererklärung abgeben muss.

Aber der Grundfreibetrag ist doch auch gestiegen?
Erfreulicherweise werden nicht nur die Renten regelmäßig angepasst, auch der Grundfreibetrag ist gestiegen. Für Alleinstehende liegt er nun bei 12.096 Euro, was eine Erhöhung um 312 Euro gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Diese Erhöhung ist zwar erfreulich, aber nicht so hoch, dass sie den zusätzlichen Betrag, der sich aus der Rentenanpassung ergibt, für jeden Rentner ausgleichen kann. Im Jahr 2024 betrug die Rentenanpassung +4,75 Prozent, in diesem Jahr gelten ab dem 1. Juli +3,74 Prozent. Wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt, sind sämtliche künftigen Rentenanpassungen voll steuerpflichtig.

Rentner müssen jetzt handeln
Rentnerinnen und Rentner sollten daher dringend prüfen, ob sie eine Steuererklärung abgeben müssen. Die Frist dafür ist der 31. Juli 2025. Steuerberater und Lohnsteuer-Hilfevereine können Ihnen bei der Entscheidung helfen, ob in Ihrem Fall eine Steuererklärung erforderlich ist. Dabei ist es sehr wichtig, vorausschauend zu handeln, um nicht eines Tages eine böse Überraschung in der Post zu bekommen.

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Kai Degner