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Ikea beendet die Ära der Kataloge

Auch vor dem Möbel-Giganten Ikea macht der Medienwandel keinen Halt. Die Produktion des gedruckten Katalogs stellt der Möbelriese nach nunmehr 70 Jahren endgültig ein. Das Aus begründet der Konzern unter anderem mit dem veränderten Verhalten seiner Kunden. Die Schweden wollen daher in Zukunft noch stärker auf das Internet als Vertriebsweg setzen.

Der weltweit tätige Möbelhändler Ikea hat nach 70 Jahren die Produktion seines gedruckten Katalogs eingestellt. Künftig sollen die Produkte des in Schweden gegründeten Unternehmens vor allem auf dem digitalen Weg präsentiert werden. Dies geht aus einer schriftlichen Mitteilung der deutschen Ikea-Gesellschaft hervor.

“Sowohl für unsere Kunden als auch für unsere Mitarbeitenden ist der Ikea-Katalog mit unzähligen tollen Erinnerungen und Emotionen verbunden”, erklärte Ikea-Manager Konrad Grüss. “Die Entscheidung ist eine Folge des veränderten Medienkonsums und Verbraucherverhaltens.”

Der erste Katalog war im Jahre 1951 noch vom Gründer des Unternehmens Ingvar Kamprad persönlich zusammengestellt worden. Zu dem Zeitpunkt waren 285.000 Exemplare mit zusammen 68 Seiten auf Schwedisch im gesamten Süden des Landes verteilt worden. Für das Werbebuch brach dann im Jahre 1998 das Internetzeitalter an. Der Katalog wurde damals zum ersten Mal digital zur Verfügung gestellt. Angefangen hatte es mit einer Sonderausgabe für Geschäfts- und Büroeinrichtungen. Erstmal ging dann sowohl der gedruckte als auch der digitale Katalog zur gleichen Zeit in 2000 auf den Markt.

Seine Rekord-Weltauflage erreichte das Druckwerk im Jahr 2016. Damals wurden sage und schreibe 200 Millionen Exemplare in 32 Sprachen in den Umlauf gebracht. Allein 23 Millionen Kataloge wurden im vergangenen Jahr im umsatzstärksten Markt Deutschland unter die Konsumenten gebracht. Auf eine Auflage von gut 8,5 Millionen Exemplaren kommt der aktuelle und vermutlich auch letzte Katalog.

Den Online-Umsatz hat Ikea in der aktuellen Corona-Krise massiv gesteigert. Grund dafür waren unter anderem die monatelang geschlossenen Einrichtungshäuser. Der Anteil des im Internet erzielten Umsatzes hat sich auf dem deutschen Markt im Geschäftsjahr 2019/2020 von zuvor 9,4 Prozent auf mittlerweile 16,2 Prozent gesteigert. Allein rund 4 Milliarden Besucher verzeichnete Ikea im vergangenen Jahr auf seinen Internetseiten.

Gegründet wurde das Unternehmen 1943 vom damals erst 17 Jahre alten Ingvar Kamprad in Schweden. Im Jahr 2018 beschäftigte der Konzern weltweit rund 208.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet dabei einen Umsatz von 38,8 Mrd. Euro.

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Alexander Grünstedt