Indien hat genug von Trump

Als der umstrittene amerikanische Präsident Anfang des Jahres begann, seine Zolldrohungen nicht nur auszusprechen, sondern auch durchzuführen, wurde es den meisten Ländern in der Welt angst und bange. Seither haben sich bis auf wenige Ausnahmen alle Staatsoberhäupter den Forderungen des Amerikaners gebeugt, um weiterhin in den Vereinigten Staaten Geschäfte machen zu können. Jetzt erlebt der amerikanische Präsident den ersten ernstzunehmenden Widerstand außerhalb von China und muss um seine eigenen Interessen bangen.

Indien ignoriert Trump 

Nach Angaben eines Regierungssprechers in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi hat nämlich der indische Präsident Narendra Modi gründlich die Nase voll von Trumps Launen und Eskapaden. Jetzt hat er offensichtlich von seinen Sekretären verlangt, keine Gespräche von dem amerikanischen Präsidenten durchzustellen. Allein diese Woche hatte Trump schon viermal angerufen, und viermal hat sich der Inder verleugnen lassen. In mehreren Ansprachen wies er darauf hin, dass Indien sich weitgehend selbst versorgen kann und die angedrohten Repressalien der Amerikaner wenig Einfluss auf die indische Wirtschaft haben werden. Stattdessen sucht er öffentlich und zu Trumps großem Ärger die Nähe zu einem der ehemals größten Feinde Indiens: China.

Schwierige Beziehungen 

Das Verhältnis zwischen China und Indien ist turbulent und war in den vergangenen Jahren oft von bewaffneten Konflikten im Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern geprägt. Zeitweise wurden nicht nur die diplomatischen Beziehungen eingestellt, sondern auch jeglicher Flugverkehr zwischen den beiden bevölkerungsreichen Nationen. Jetzt aber gehen Politiker aus China und Indien ständig beieinander auf Staatsbesuch, und in wenigen Tagen wird Modi in China erwartet, um an einem Wirtschaftsgipfel von Oberhäuptern aus 20 Nationen, darunter auch Russlands Präsident Wladimir Putin, teilzunehmen. Für Trump ist das neuerdings schlechte Verhältnis zu seinem vorherigen „Freund“ Modi eher prekär. Mehrere Firmen der Trump-Familie haben riesige Immobilieninteressen in Indien, und dort ist die Popularität der Amerikaner im Augenblick auf dem Nullpunkt angekommen.

Kommentare anzeigen

  • Es wird Zeit, dass auch all die anderen aus Trumps Hintern gekrochen kommen. Ar...kriecher und Jasager hat er in seiner Umgebung doch nun wirklich genug um sich gescharrt, sodass er nicht auch noch die aus dem Ausland braucht. So macht man die USA groß, aber auch einsam.

  • Jo, ich verstehe auch nicht, dass die EU sich nicht mal gerade macht. Und diesen narzisstischen Egomanen in die Schranken weist.

  • Unglaublich wie unsere Politiker und Wirtschaft sich um einen Platz im A.... der Amerikaner bemühen.
    Deutsche Werke in der USA pausieren Handel mit anderen Ländern verstärken. Lieber weniger Geld in der Tasche als sich erpressen lassen. Die USA war noch nie unser Freund!

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Alexander Grünstedt