Katastrophe in der Nordsee: Dutzende Opfer nach Schiffskollision

In der Nordsee spielt sich derzeit ein Drama ab: Nach einer Schiffskollision sind Dutzende Opfer zu beklagen, Greenpeace befürchtet zudem einen massiven Schaden für die Umwelt.

In der Nordsee nahe der Hafenstadt Hull in der ostenglischen Grafschaft East Yorkshire kollidierten am 10. März ein Containerschiff und ein ankernder Öltanker miteinander. Beide gingen in Flammen auf, Dutzende Menschen wurden verletzt. Die Opfer mussten in Booten an Land gebracht werden, wie der Hafenmeister von Grimsby, Martyn Boyers, sagte. Eine Person wird vermisst.

Beide Schiffe in Flammen
Die britische Seenotrettungsorganisation Royal National Lifeboat Institution (RNLI) ist im Einsatz und bestätigte Berichte über „Brände auf beiden Schiffen“. Hubschrauber der Küstenwache, ein Flugzeug, Rettungsboote aus vier Städten und weitere Schiffe aus der Umgebung rückten aus, um zu helfen. TV-Bilder zeigen dichte schwarze Rauchwolken und Flammen am Unglücksort, der rund 16 Kilometer vor der Küste liegt.

Genaue Anzahl der Opfer unbekannt
Über die genaue Anzahl der verletzten Personen gibt es widersprüchliche Angaben: Hafenmeister Boyers sprach von 32 Betroffenen, der örtliche Parlamentsabgeordnete Graham Stuart erklärte über den Onlinedienst X, 37 Menschen seien verletzt worden. Laut dem Eigentümer des Frachtschiffs Solong wird ein Besatzungsmitglied nach wie vor vermisst. Die 13 anderen Mitglieder der Crew seien jedoch sicher an Land gebracht worden. Die Solong gehört zur deutschen Reederei Ernst Russ.

Der Betreiber des Öltankers Stena Immaculate berichtet von „zahlreichen Explosionen“. Die Crew habe das Schiff verlassen müssen. Wie das US-Schifffahrtsunternehmen Crowley mit Sitz in Florida weiter mitteilte, sei auch ein mit Kerosin gefüllter Tank beschädigt worden. „Aufgrund der Kollision ist ein Feuer ausgebrochen und es gibt Meldungen, dass Öl austritt.“ Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg war der Tanker von dem Washington vom Military Sealift Command des US-Militärs gechartert worden und gerade auf dem Weg nach Griechenland. Solche Schiffe sollen Seetransporte für das US-Verteidigungsministerium vornehmen.

Naturkatastrophe droht
Die britische Küstenwache geht davon aus, dass das Unglück eine Verschmutzung des Meeres zur Folge haben wird. Laut der Website „Lloyd‘s List Intelligence“ hatte das Frachtschiff eine unbestimmte Menge Alkohol und fünfzehn Behälter mit Natriumzyanid geladen. Die Umweltorganisation Greenpeace zeigte sich „extrem besorgt“ über die Vorgänge.

„Da immer mehr Informationen darüber auftauchen, was die Schiffe geladen hatten, sind wir extrem besorgt über die vielfältigen toxischen Gefahren, die diese Chemikalien für das Meeresleben darstellen könnten“, erklärte Wissenschafter Paul Johnston. Kerosin ist für Fische und andere Meerestiere giftig und sei ausgerechnet in der Nähe eines Rastplatzes für Schweinswale ins Wasser gelangt.

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  • Mit was werden Wir wieder konfrontiert??? Betrunkener Kapitän oder ähnliches! In der Zeit der Radar usw.Technik. Wenn man weiss ,wie lange es dauert um einen Kurswechsel bei solchen GIGANTEN der Meere einzuleiten bedauerlich das so etwas passiert.

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Martin Beier