

Gestern noch haben viele den goldenen Oktober genossen, der sich freundlicherweise am Feiertag mit schönem und erträglich warmem Wetter über Deutschland ausgebreitet hat. Auch heute begann der Tag vielversprechend für viele, aber das wird sich in wenigen Stunden rasant ändern. Ein riesiges Orkantief bewegt sich von den britischen Inseln aus auf Deutschland zu und hat bereits im Küstengebiet für Aufregung durch enorme Wellen und Sturmböen von bis zu 110 Kilometern die Stunde gesorgt.
Irland lahmgelegt, bedrohliche Lage in Belgien
Das gleiche Sturmtief, das den Namen „Detlef“ trägt, hatte zuvor große Teile Irlands lahmgelegt. Dort fielen gestern in beinahe 200 000 Haushalten über längere Zeit hinweg der Strom aus und der Flugverkehr vom Dublin Flughafen musste stundenlang eingestellt werden. In Belgien sahen sich die Behörden aufgrund des hohen Risikos von Überschwemmungen und Sturmschäden genötigt, zum ersten Mal vorsorglich eine besondere Notrufnummer freizuschalten. Auch in Deutschland muss man sich heute auf Unterbrechungen im Flug-, Zug- und generellen Straßenverkehr einstellen, denn starker Wind und Starkregen von bis zu 20 Litern pro Quadratmeter werden im Laufe des Nachmittags und Abends durch das ganze Land ziehen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bittet deshalb Mitbürger in den betroffenen Gebieten, heute vorsorglich zu Hause zu bleiben und auf regionale Landkreiswarnungen zu achten.
Nicht nur über der Nordsee
Während die Nordseeküste und –inseln am stärksten von dem Orkan betroffen sind, werden auch besondere Warnungen für Berlin und Brandenburg ausgesprochen. In Rheinland-Pfalz warnt der DWD vor Windstärke 10, und in Teilen Baden-Württembergs könnte der Wind sogar eine Stärke von 130 Kilometer die Stunde erreichen. Auch Bayern wird nicht vom Unwetter verschont. Hier warnt der DWD besonders im Bergland vor starkem Wind von bis zu 100 Kilometern die Stunde. Mit dem starken Wind und Regen kommen auch fallende Temperaturen, die sich stellenweise auch tagsüber in den einstelligen Zahlen halten können. Im Laufe der Nacht auf Sonntag soll sich die Wetterlage in den meisten Teilen Deutschlands wieder etwas beruhigen, aber trotzdem regnerisch bleiben und nicht zu Ausflügen in die goldene Herbstlandschaft einladen.