Katastrophenfall in Deutschland ausgerufen

Mehrere hundert Einsatzkräfte kämpfen einen verzweifelten Kampf: In Thüringen ist der Katastrophenfall ausgerufen worden, nachdem sich ein Großbrand so schnell ausgebreitet hat, dass er innerhalb weniger Stunden von 10 Hektar auf mehr als 270 Hektar angewachsen ist.

Katastrophaler Großbrand in Thüringen
Es war gestern Abend, als die Nachricht eintraf: Ein Waldbrand auf der Saalfelder Höhe in Thüringen war völlig außer Kontrolle geraten. 200 Feuerwehrleute, schweres Gerät, Spezialfahrzeuge und ein Hubschrauber waren im Einsatz, um den Flammen Einhalt zu gebieten, doch die Kombination aus starkem Wind und knochentrockenem Holz und Gebüsch machte die Aufgabe immens schwierig. Immer wieder flammten Glutnester auf, deren Funken sich weithin ausbreiteten. Aufgrund der unkontrollierten Ausbreitung des Feuers wurde der Katastrophenalarm ausgelöst und Unterstützung durch Feuerwehren aus den umliegenden Regionen angefordert. Die Löscharbeiten dauerten die ganze Nacht über an.

Feuerwehr-Großeinsätze in mehreren Teilen des Landes
Aber auch anderswo hatten die Einsatzkräfte gestern ihre eigenen extremen Herausforderungen: Ein Großbrand in der Gohrischheide (Sachsen) erforderte am frühen Abend die Evakuierung eines ganzen Ortes: Rund hundert Bürger mussten ihre Häuser in Heidehäuser verlassen. Das Feuer breitete sich rasch in Richtung der brandenburgischen Landesgrenze aus. Bei Einbruch der Dunkelheit standen 600 Hektar in Flammen.

Aufgrund der gefährlichen Bedingungen wurde gestern auch in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsen-Anhalts die höchste Feuerwarnstufe ausgerufen. Auch auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Jüterbog (Brandenburg) brannte es wieder. Wie die BILD berichtet, sind die Löscharbeiten dort aufgrund der hohen Munitionsbelastung sehr gefährlich und schwierig. Der gestrige Brand ereignete sich glücklicherweise fernab von bewohnten Gebieten. Bereits im Jahr 2023 hatten die Flammen dort 688 Hektar Waldfläche erfasst.

Autofahrer aufgepasst: Gefährliche Bedingungen auf den Straßen
Nach der extremen Hitze der letzten Tage erwies sich nicht nur das Feuer als eine große Gefahr: An mehreren Stellen verschoben sich plötzlich Straßen und brachen auseinander. Unerwartete Trümmerhaufen und Risse in der Fahrbahn können extrem gefährlich sein: Straßennutzer werden daher in den nächsten Tagen eindringlich zur Vorsicht gemahnt. Viele Straßen sind für die Dauer der Notreparaturen teilweise gesperrt oder mit neuen Geschwindigkeitsbegrenzungen versehen worden. Auf seiner Website warnt der ADAC vor „Blow-ups“ im ganzen Land. Vor allem alte Autobahnen und solche, die bereits mehrfach repariert wurden, sind für dieses Problem anfällig.

Inzwischen ist die Hitze im Großteil des Landes durch kühleres Wetter abgelöst worden. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dies die letzte extreme Hitzewelle in diesem Jahr sein wird.

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Kai Degner