Deutschland ächzt unter der Hitze: Ventilatoren und Klimageräte finden reißenden Absatz, da die Bürger verzweifelt versuchen, mit den steigenden Temperaturen fertig zu werden. Doch für die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Iserlohn (NRW) endete ihr Wunsch nach Abkühlung in einer tödlichen Tragödie.
Die extremste Hitzewelle des Jahres drückt derzeit auf Europa nieder: Für morgen werden in Teilen Deutschlands Temperaturen von fast 40 Grad vorhergesagt. Und dabei bewegt sich die Luft kaum. Selbst der altbewährte Ventilator, der an normalen Tagen völlig ausreicht, scheint nur heiße Luft umherzuschieben. Warum also nicht ein Klimagerät anschaffen?
Mobiles Klimagerät wird zur Todesfalle
Einfach zu installieren und zu bedienen, erfreuen sich mobile Klimageräte immer größerer Beliebtheit. Doch Vorsicht! In einem Mehrfamilienhaus in Iserlohn kostete ein einfacher Fehler bei der Installation einem Menschen das Leben und verletzte acht weitere.
Der schreckliche Vorfall ereignete sich bereits am 23. Juni – kurz vor der aktuellen Hitzewelle. Die Rettungskräfte waren zu einem Notfall gerufen worden: Beim Eintreffen fanden sie einen 37-jährigen Mann bereits tot und einen weiteren, 47 Jahre alten Mann in Lebensgefahr vor. Weitere Personen im Haus klagten über Kopfschmerzen und Schwindel.
Todesursache: Kohlenmonoxidvergiftung
Der Bericht des Gerichtsmediziners führt die Todesursache auf eine Kohlenmonoxidvergiftung zurück. Die wahrscheinlichste Ursache: eine defekte Gastherme. Doch die Ermittler, die den Ort des Vorfalls untersuchten, stießen auf ein Rätsel: Die Gastherme wies keinerlei Defekt auf. Könnte ein Verbrechen im Spiel gewesen sein?
Neue Erkenntnisse weisen nun darauf hin, dass der Vorfall tatsächlich ein Unfall war: Als die Beamten die Wohnung betraten, war ein mobiles Klimagerät in Betrieb gewesen. Dieses war, so der Verdacht, so installiert, dass es die Abgase der Gastherme über seinen Lufteinlass einsaugte und sie in der Wohnung verteilte. Um die Klimaanlage optimal nutzen zu können, waren wahrscheinlich alle Fenster geschlossen, was zu einem rapiden Anstieg des tödlichen Gases führte.
Kohlenmonoxidgas: Heimtückisch & tödlich
Kohlenmonoxid ist unsichtbar und hat keinen Geruch: Schon geringe Konzentrationen können schwerwiegende Auswirkungen haben, da das Gas den Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt. Die Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung werden oft als „grippeähnlich“ beschrieben und umfassen Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche, Erbrechen, Schmerzen in der Brust und Verwirrung. Bei hohen Konzentrationen des Gases kann es zu Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und Tod kommen.
Wenn Sie erwägen, sich für den Sommer ein Klimagerät anzuschaffen, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sich der Lufteinlass nicht in der Nähe einer Kohlenmonoxidquelle befindet. Es ist immer ratsam, solche Geräte von einem Experten installieren zu lassen.