Lage in der Ostsee spitzt sich zu

Die Ausweitung der NATO an russischen Grenzen durch die Aufnahme von neuen Mitgliedern, zuletzt Schweden und Finnland, verärgert den russischen Präsidenten Wladimir Putin unendlich. In der letzten Zeit greift er zu immer bedrohlicheren Maßnahmen, um dem Westen und der NATO seine Kriegsbereitschaft zu zeigen. Nach Angaben von Militärexperten deuten neuerliche russische Anlagen an der Ostsee und den Grenzen zu NATO-Ländern darauf hin, dass Russland kurz vor einer Mobilisierung gegen die NATO steht. 

Unangenehm dicht an der Grenze zu Polen

Eine neue militärische Anlage, die Besorgnis erregt, wurde gerade auf russischer Seite dicht an der Grenze zu Polen errichtet. Dabei dreht es sich um eine sogenannte „Circularly Disposed Antenna Array“ (kreisförmig ausgerichtete Antennenanordnung), deren Ziel es ist, Kommunikationen aus der Ostsee und den angrenzenden NATO-Ländern aufzufangen. Die stabförmigen Spionageantennen, die in mehreren Kreisen mit einem Gesamtumfang von mindestens 1.600 Metern angeordnet sind, können Radiosignale über eine Strecke von 7000 Kilometern auffangen und sind laut einem Bericht in dem amerikanischen Magazin Newsweek auf die Anforderungen moderner elektronischer Kriegsführung ausgerichtet. Für die NATO bedeutet dies, dass der Kampf um die Informationshoheit in Osteuropa zunehmend eskaliert.

Abschreckung durch Provokation  

Die russischen Maßnahmen, die auch die russische Schattenflotte auf der Ostsee und die umfassende Welle an Misinformation in sozialen Medien in Betracht ziehen, dienen zufolge des dänischen Militärexperten Flemming Splidsboel Hansen der hybriden Kriegsführung. „Die kombinierte Wirkung dieser Operationen ist so groß, dass die Regierungschefs der Nato-Mitgliedsstaaten im Januar 2025 erklärten, sie befänden sich zwar nicht im Krieg, aber dies ist keine Friedenszeit mehr“, sagt er zu Newsweek. Neben der Schattenflotte und den neuen Militäranlagen beobachtet die NATO auch eine zunehmende Aktivität der russischen Marine in Kaliningrad. Für den Dänen bedeutet die russische Machtdarstellung nur eines: „Der Öffentlichkeit wird deutlich vermittelt, dass die jüngsten ,feindseligen‘ Entwicklungen, insbesondere die Aufnahme Finnlands und Schwedens in die Nato, inakzeptabel seien und von Russland, auch militärisch, bekämpft werden müssten.“

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  • Den NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens hat Russland mit seinem Überfall der Ukraine geradezu provoziert.
    Wer möchte solch brutalem Aggressor ohne Verbündete, also auf sich allein gestellt ausgeliefert sein?
    Hoffentlich verfügt die NATO schon oder wenigstens bald über entsprechende Technik, die Ausspähung zu stören bzw. besser zu neutralisieren.

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Alexander Grünstedt