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Landesbehörde nimmt Unterstützung gegen Autobahn-Elfen an

Unfall-Strecke auf der A2: Die “Elfenbeauftragte” Melanie R. bot dem zuständigen Amt für Straßenbau und Verkehr ihre Unterstützung gegen verärgerte Elfen, Trolle und Zwerge an. Die Behörde nahm das Angebot an.

Elfen, Trolle und Zwerge, die sich durch die A2 gestört fühlen, sollen für die zahlreichen Unfälle auf der niedersächsischen A2 verantwortlich sein. Diesen Verdacht äußerte Melanie R., die sich als Elfenberaterin und spirituelle Heilerin ihre Brötchen verdient. Darum bot sie der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ihre Unterstützung an. Die weltoffenen Beamten nahmen das Angebot an – ganz zum Entsetzen des übergeordneten Ministeriums.

Mitarbeiter der niedersächsischen Landesbehörde fuhren zusammen mit Elfenberaterin Melanie R. und einer Kollegin aus dem Fachbereich Tierkommunikation zu den Unfall-Brennpunkten auf der A2. Die alternativen Heilerinnen sprachen dort mit Wildschweinen und Fabelwesen, um diese zu beruhigen und die Unfallschwerpunkte „energetisch zu versiegeln“. Die nicht-wissenschaftliche Herangehensweise der Behörde hatte große Wirkung – vor allem im darüberstehenden Ministerium. Dort sorgte das Geschehnis offenbar für großes Entsetzen: Das Verkehrsministerium ließ verlauten: Man halte “Spiritualität nicht für ein geeignetes Mittel, um den Straßenverkehr sicherer zu machen”. Wäre das Ministerium im Vorfeld über die Aktion informiert worden, hätte man die Streckenkontrollfahrt „umgehend untersagt“. Man fürchte durch derartige Aktionen „die Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium und der Niedersächsischen Landesstraßenbaubehörde, die sich ernsthaft und mit viel Engagement für die Sicherheit auf Niedersachsens Straßen einsetzen, in der Öffentlichkeit zu konterkarieren.“ hieß es in einer Stellungnahme gegenüber dem NDR.

In manchen Nachbarländern dürfte die Aktion der niedersächsischen Behörde indessen mit Wohlwollen beobachtet worden sein. In Island glaubt über die Hälfte der Bevölkerung an Elfen und die Gefahren, die durch deren Verärgerung entstehen könnten. Das Bauministerium von Island berücksichtigt deshalb Einwände aus der Bevölkerung, die Sorgen um eine mögliche Elfenrache betreffen. Auch in Irland kommt es immer wieder zu verzögerten Bauprojekten, weil Elfenbeauftrage sich in die Bebauungspläne einmischen.

Melanie R. gibt auf ihrer Website bekannt: „Unsere Absicht war es, der Natur, den Menschen, den Tieren und allen unsichtbaren Wesen zu helfen.“ Und hat sie geholfen? Die Landesstraßenbaubehörde in Hannover berichtet, dass es zumindest an einem der „energetisch versiegelten“ Punkte seit dem Besuch der Elfenberaterin keine schweren Unfälle mehr gegeben hätte. Gleich daneben allerdings ereigneten sich bereits am Montag zwei schwere Unfälle. Ein LKW-Fahrer wurde lebensgefährlich verletzt.

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Sara Breitner