Mehrere Tote nach Lawinenunglück in den Alpen

Die Bergwachten und ‑rettungen der Alpenländer waren noch nie zuvor zu so vielen Notfällen gerufen worden wie in diesem Jahr. Zumeist handelte es sich um Touristen, die nicht den Umständen und Wetterverhältnissen entsprechend ausgerüstet waren. In dem neuesten tragischen Fall, bei dem mehrere deutsche Bergsteiger ums Leben kamen, trug eine Lawine die Schuld an dem Großeinsatz der italienischen Bergrettung. Der Vorfall ereignete sich gestern gegen 16 Uhr in den Ortler-Alpen im Südtirol.

Zwei Überlebende 

Nach Angaben der italienischen Bergrettung waren drei voneinander unabhängige Gruppen von Bergsteigern auf dem Weg auf die Vertainspitze im Ortlergebirge, als sie kurz vor dem Gipfel auf einer Höhe von 3200 Metern von einer Lawine überrascht wurden. Die erste Gruppe von drei Bergsteigern wurde nach Zeugenaussagen vollständig von der Lawine begraben. Von den beiden darauffolgenden Zweiergruppen kamen nur zwei Männer in den 50er Jahren mit dem Leben davon.

Keine Lawinengefahr 

Die italienische Bergwacht hat bisher nur drei der verschütteten Bergsteiger tot bergen können. Dabei handelt es sich um zwei Männer und eine Frau. Zwei weitere Bergsteiger, ein Mann und eine Frau sind immer noch vermisst. Nach Angaben der Bergrettung ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Lawinenunglück überlebt haben, äußerst gering. Die Sucharbeiten wurden aufgrund der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen, sollen aber heute fortgesetzt werden. Gemäß einem Sprecher der Bergwacht bestand gestern keine außergewöhnliche Lawinengefahr im Ortlergebige und das Ungluck wird einer starken Verwehung aufgrund von Neuschnee zugeschrieben. 

Zweiter tödlicher Vorfall innerhalb kürzester Zeit 

Die Bergrettung kann bisher noch keine Angaben zum Alter und zur genauen Herkunft der Toten und Vermissten machen, geht aber davon aus, dass alle deutsche Staatsbürger sind. Der Alarm wurde von den beiden Überlebenden ausgelöst. Dies ist das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass Bergsteiger im Ortlergebirge tödlich verunglücken. Bereits im August dieses Jahres verstarben ein 35-jähriger Deutscher und ein 46-jähriger Rumäne bei einer Klettertour im gleichen Gebiet. Ein dritter Kletterer in der Gruppe wurde schwer verletzt. In diesem Zusammenhang war einer der Kletterer abgerutscht und hatte die beiden anderen mit sich gezogen.

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Alexander Grünstedt