Nach Bomben-Alarm: Größte Evakuierungsaktion der Geschichte

Bomben-Alarm mitten in Deutschland! In einer Nacht-und-Nebel-Aktion mussten 21.000 Bürger evakuiert werden, weil eine gefährliche amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde. Die Nürnberger Einsatzkräfte konnten den Sprengkörper schließlich entschärfen.

Am Freitagnachmittag herrschte in Nürnberg helle Aufregung, nachdem man bei Bauarbeiten im nördlichen Stadtteil Großreuth eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden hatte. Der Sprengkörper hatte ein stolzes Gewicht von etwa 450 Kilogramm. 

Größte Evakuierung der Geschichte
Die Reaktion erfolgte schnell: Die Avenariusstraße wurde weiträumig abgesperrt. 21.000 Anwohner wurden von den Behörden dazu aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. Dabei handelt es sich um die bisher größte Evakuierungsmaßnahme dieser Art in der Stadtgeschichte.

Bombe nachts erfolgreich entschärft
Anschließend wurde mit den Maßnahmen zur Entschärfung begonnen. In den frühen Morgenstunden des Samstags, genauer um 3.40 Uhr, meldete die Stadtverwaltung schließlich Erfolg. Alle Betroffenen konnten somit wieder in ihre Wohnräume zurückkehren. Der Einsatz hatte etwa eine Stunde in Anspruch genommen. Bereits zehn Minuten später gab die Stadt grünes Licht.

Blindgänger-Funde sind häufig
Derartige Blindgänger werden in Deutschland am laufenden Band gefunden. Während die heimische Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg zunächst verschont wurde, änderte sich das im März 1942: Die Alliierten flogen auch schwere Luftangriffe gegen deutsche Großstädte. Tausende starben im Bombenhagel, der gezielt über Innenstädte niederprasselte.

Nürnberg war damals aufgrund der starken Industrie, Verkehrsanbindung und symbolischen Bedeutung als „Stadt der Reichsparteitage“ ein wichtiges Ziel. Nach Kriegsende wurde die Stadt dann der symbolische Ort für die Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher des Nationalsozialismus, die dort von 1945 bis 1946 stattfanden. 

Bomben sind immer noch gefährlich
Auch wenn Fliegerbomben seit Jahrzehnten unentdeckt im Erdreich ruhen, sind sie noch potenziell gefährlich. Da sie jahrelanger Erosion und Bodenfeuchtigkeit ausgesetzt waren, werden Sprengstoffe, Metallhüllen und Zünder instabiler und verhalten sich unberechenbar.

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Martin Beier