US-Präsident Trump hat Kontakt zu seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin aufgenommen: Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist in Sicht. Aber zu welchem Preis für die Ukraine? Präsident Selenskyj spricht nun von einem Plan B.
Donald Trump bezeichnete sein Telefonat mit Putin als „sehr produktiv“. Zwar konnte der US-Präsident nicht wie angekündigt innerhalb von 24 Stunden nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus ein Ende des Krieges in der Ukraine erreichen, doch scheint er nach wie vor fest entschlossen zu sein, dies so schnell wie möglich zu bewerkstelligen – selbst wenn dies bedeutet, dass Teile der Ukraine an Russland abgetreten werden. Darüber hinaus haben die USA deutlich gemacht, dass sie eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine nicht unterstützen werden.
Experte: Geschichte droht sich zu wiederholen
In einem Interview mit n-tv vergleicht der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter die Situation mit dem Münchener Abkommen von 1938. Er sieht Putin dafür belohnt, dass er einen Angriffskrieg gegen ein Nachbarland geführt hat. Wenig wird ihn also daran hindern, dies in Zukunft wieder zu tun.
USA schließen NATO-Beitritt der Ukraine aus
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth spricht davon, dass die europäischen Länder Truppen in die Ukraine entsenden müssen, um den Frieden nach dem Ende des Krieges zu sichern. Diese werden jedoch nicht die Unterstützung der NATO haben. Die Ukraine – oder das, was von ihr übrig ist – wird in der Tat nicht die Unterstützung der NATO haben: Die USA haben jetzt deutlich gemacht, dass sie einen Beitritt des Landes nicht akzeptieren werden. Die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine war auch eine von Putins „roten Linien“.
Das ist Selenskyjs Plan B
Wie sieht nun Selenskyjs Plan zum Schutz der Ukraine aus? In einem Interview mit dem Economist erklärt Selenskyj, dass die Ukraine „die NATO auf ihrem Territorium aufbauen muss“, wenn sie nicht in das Bündnis aufgenommen wird. Selenskyj meint damit, das ukrainische Militär zu stärken, „es zu verdoppeln“, bis es auf dem gleichen Niveau wie die russische Armee ist.
Selenskyj ist der Ansicht, dass die USA der Ukraine alle erforderlichen Sicherheitsgarantien geben könnten, wenn Trump sich dazu entschließen würde. Gleichzeitig könnte Europa helfen, die Verteidigung der Ukraine zu finanzieren, mit „Raketen, Langstreckenraketen und Patriot-Luftabwehrsystemen“. Auf die Frage, ob es einen Plan B gibt, wenn das alles nicht klappt, antwortete Selenskyj: „Das ist Plan B.“
Wird Putin zu einer größeren Bedrohung für Europa werden dürfen?
Zum jetzigen Zeitpunkt scheint es jedoch höchst unwahrscheinlich, dass die Vereinigten Staaten die Verantwortung für die Ausweitung von Sicherheitsgarantien auf die Ukraine übernehmen werden. Wie Hegseth erklärte, erwarten die USA, dass die europäischen Länder den Großteil der militärischen und zivilen Hilfe für die Ukraine übernehmen. Dieselben Länder sollten ihre Ausgaben für die militärische Verteidigung auf 5 Prozent erhöhen und weniger Unterstützung von den Vereinigten Staaten erwarten.
Sind die USA wirklich im Begriff, Putin in einer stärkeren Position als zuvor zu belassen, eine größere Bedrohung für Europa als je zuvor? Trump forderte die sofortige Aufnahme von Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. Nur an deren Verlauf wird sich ablesen lassen, worauf sich Europa vorzubereiten hat.
Foto: Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
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Wir müssen weg von den USA, sie sind kein verlässlicher Partner mehr.
Wir müssen unsere Abwehr stärken mit Flugzeugen, Drohnen, Raketen, Schiffen, atomare Bewaffnung mit weitreichenden Raketen. Putin muß uns fürchten, nicht wir ihn!!!
Zudem muß Putin witschaftlich und finanziell ausgeblutet werden.
Und wir denken daran: Wir waren früher stets hervorragend bei der Entwicklung von Waffensystemen!!!
Wir sollten nun an die Stelle der USA treten und zudem Russland direkt den Krieg erklären, oder zumindest so extrem provozieren, bis Russland dies tut. Dann tritt der NATO-Bündnisfall ein und wir können direkt da rein. Putin muss endlich weg. Ziel sollte sein, den Typen innerhalb von 4 Jahren zu erledigen, damit wir dann in 4 Jahren nach Trump endlich wieder Ruhe im Karton haben.
Heinz Eberhardt und Dirk:
Das sind ja mal gewagte Thesen!
Wollt ihr Deutschland in Schutt und Asche legen?
Das hatten hatten wir doch schon mal!
Ich bin zwar auch für die Unterstützung der Ukraine, das geht aber nur im Rahmen der Nato, ob nun mit oder ohne den USA. Keinfalls aber allein als Kamikaze!
Ich traue meinen Augen nicht, was ich da lese. Wir fliegen im freien Fall nach unten mit den unfähigsten Piltiker:INNEN an der Spitze und sind gleichzeitig vom Größenwahn befallen, wogegen Corona überhaupt gar keine Krankheit ist.