Ein Name, der für Qualität und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis steht – eine Insolvenz, mit der wohl niemand gerechnet hat: Nach 115 Jahren im Geschäft ist ein mehrfach ausgezeichnetes deutsches Unternehmen plötzlich in die Pleite gerutscht.
Nachrichten über Unternehmensinsolvenzen sind mittlerweile an der Tagesordnung. Doch hin und wieder taucht ein bekannter Name auf, bei dem man sich fragt, wie das überhaupt passieren konnte. Das ist der Fall bei diesem mehrfach ausgezeichneten deutschen Unternehmen, dessen Markenname seit Jahren für Millionen von Menschen ein Begriff ist.
Preisgekröntes deutsches Unternehmen meldet Insolvenz an
„Wir leben Schlaf. Seit über 100 Jahren“ ist einer der bekannten Slogans des Unternehmens: Seit 1909 stattet der Bochumer Hersteller Schlaraffia die Haushalte hierzulande mit Matratzen, Kopfkissen & Polsterbetten, Matratzen-Topper, Boxspringbetten und Lattenrosten aus. Allein in Deutschland schlafen nach Angaben des Unternehmens über 4 Millionen Menschen auf einer Schlaraffia-Matratze.
Und das ist kaum verwunderlich: Im Laufe der Jahre hat das Bochumer Unternehmen zahlreiche Auszeichnungen erhalten: Vom „Deutschen Fairness Preis 2017“ (verliehen vom Deutschen Institut für Service-Qualität auf Basis von 45.000 Kundenstimmen für Preis-Leistungs-Verhältnis, Transparenz & Zuverlässigkeit) über einen Testsieg bei Stiftung Warentest für die Schlaraffia myNap TFK Matratze mit der Note 1,6 (Gut) bis hin zur „Besten Marke des Jahres 2022“ und dem „German Design Award 2023“.
Schlaraffia-Insolvenz völlig unerwartet
Erst im vergangenen Jahr erhielt Schlaraffia den Plus X Award für die höchste Kundenzufriedenheit bei Betten. Man könnte also leicht den Eindruck gewinnen, dass für den Matratzenhersteller alles bestens läuft: Doch das ist nicht so. Anfang des Monats meldete Aquinos Bedding Deutschland, die Firma hinter Schlaraffia, beim Amtsgericht Bochum Insolvenz an.
Die Gründe für die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens wurden bisher nicht bekannt gegeben. Sicher ist, dass die Marke, wenn sie nicht gerettet werden kann, vielen Menschen fehlen wird: Schlaraffia-Matratzen gibt es nicht nur bei bekannten Möbelketten wie Karstadt, Segmüller und Jysk zu kaufen, sondern auch bei großen Online-Händlern wie Home24.de und Otto.
Könnte das Streben des Matratzenherstellers, seinen Kunden das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten, ihm zum Verhängnis geworden sein? Was auch immer die Gründe für die finanzielle Schieflage sein mögen, der Hersteller mit Standorten in Köln, Sachsen und Bayern sucht dringend einen Investor. Für seine knapp 170 Mitarbeiter stehen bange Monate bevor.
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Wenn man sieht, wie billig Matratzen Tag für Tag bei der rWerbung angeboten werden, wen wundert es da, wenn qualitativ hochwertige Matratzen im Preis da nicht mithalten können und die Firma in Insolvenz geht Matratzen für 199 Euro, wo soll es da Qualität geben ? Offenbar wird dieses Zeugs gekauft, sonst könnten da nicht mehrmals am Tag Werbespots über die Sende laufen.
Schade sollte es so sein mit Schlaraffia! Auch hier werden Wir nichts ändern können. 30-100 Tage Rückgaberecht sind nun einmal nicht wegzudenken. Wenn die Qualität nicht stimmt zurück auch wenn es mit bestimmt Hürden und vom Händler abhängt!