Katar hat der Europäischen Union ein Ultimatum gestellt: Entweder die EU ändert ihr Lieferkettengesetz, oder das Emirat wird kein Flüssiggas (LNG) mehr liefern und stattdessen alternative Märkte suchen. In einem Schreiben des Energie-Ministers Saad Sherida Al-Kaabi wird betont, dass Katar und QatarEnergy ernsthaft in Betracht ziehen müssen, andere Märkte zu erschließen, die ein stabileres und unternehmensfreundlicheres Umfeld bieten.
Drohbrief an die EU
Der Drohbrief wurde bereits im Mai an mehrere EU-Staaten verschickt. Ein Abgeordneter der Union im EU-Parlament bestätigte den Eingang des Schreibens. Während an einer politischen Lösung innerhalb der EU gearbeitet wird, äußerte sich die Bundesregierung nicht konkret und verwies auf die „etwaige Vertraulichkeit mit anderen Staaten“.
Katar ist einer der weltweit wichtigsten LNG-Exporteuren und deckt 10,8 Prozent des europäischen LNG-Bedarfs. Ein Lieferstopp könnte nicht nur zu höheren Gaspreisen in Europa führen, sondern auch die geplanten Gas-Sanktionen gegen Russland ab 2028 gefährden. Ab 2026 plant Katar, bis zu 2 Millionen Tonnen LNG pro Jahr nach Deutschland zu liefern, was etwa drei Prozent des jährlichen Gasbedarfs des Landes entspricht.
Einflussnahme auf die EU-Gesetzgebung
Laut einem Medienbericht hat Katar Änderungen am EU-Lieferkettengesetz gefordert und mit einem Ende der LNG-Lieferungen gedroht. Das Schreiben war an mehrere EU-Regierungen gerichtet. EU-Kommission bestätigte den Empfang eines entsprechenden Schreibens, während die Bundesregierung auf die Vertraulichkeit der Korrespondenz verwies.
Katar nutzt damit, seine Machtposition als bedeutender Energiepartner, um Einfluss auf die EU-Gesetzgebung zu nehmen. Das Emirat kritisiert, dass die Regelungen im Lieferkettengesetz über die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens hinausgehen, obwohl die Vorgaben bereits auf Druck von Deutschland entschärft wurden. Katar zählt neben den USA und Russland zu den wichtigsten LNG-Lieferanten Europas und sendet eine klare Botschaft: Wer die Bedingungen nicht akzeptiert, erhält kein Gas.
Kampfansage gegen Menschenrechte und Klimaschutz
Das Lieferkettengesetz soll Unternehmen dazu verpflichten, negative Auswirkungen ihrer Tätigkeiten auf Menschenrechte und Umwelt auch in Drittländern zu ermitteln. Katar hat sich insbesondere an den Klimaschutzvorgaben gestoßen, die über die Ziele des Pariser Abkommens hinausgehen.
Die Lieferkettenrichtlinie wurde im Mai 2024 verabschiedet, und die neuen Regeln sollten ab Juni 2026 in Kraft treten. Deutschland und andere Länder setzten sich jedoch für eine Verschiebung ein, und die EU-Staaten haben sich darauf verständigt, die Regelungen deutlich zu lockern.
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Wir haben doch Nord Stream 2 verlegt um unabhängig und preisstabil bei der Versorgung mit Erdgas zu sein! Müssen Wir teueres dreckiges, umweltschädliches Fracking - Gas von Freunden beziehen???
Hari
Vergessen Sie Nord Stream.
Blutiges Putin-Gas will hier keiner haben! Die Pipeline kann auf dem Meeresgrund verrotten.
Damit wären wir ja noch erpressbarer. Wie blöde kann man sein?
Oh da spricht ja Frust und Ohnmacht aus Ihrer Formulierung! Die in Nord Stream 2 investiert haben wollen und werden Ihr Kapital sich wiederholen.Keiner wird Nord Stream 2 auf dem Ostseegrund verrotten lassen wie dumm(BLÖDE) kann man nur denken wenn man von denken sprechen kann! Schauen Sie sich einmal an was da in Lubmin aus der Erde ans Land kommt und Jeden Tag gewartet werden muss damit die Pipeline NICHT verrottet! Was nehmen Sie an woher über Umwege das Gas aus dem Osten für Unsere Energieversorgung kommt????
Hari
Das hat nichts mit "Frust und Ohnmacht" zu tun! Wie kommen Sie eigentlich darauf?
Das hat nur etwas mit den Erfahrungen mit Putin zu tun und dem Lernen daraus. Aber es gibt offensichtlich Leute, die den selben Fehler mehrfach machen möchten. Also doch Blödheit?
Im Übrigen muss man natürlich auch Putins Schattenflotte mit allen Mitteln und konsequent bekämpfen!