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Nächster Strompreishammer – Versorger erhöhen Preise um bis zu 12 Prozent

In Deutschland ebbt die Welle der extremen Strompreiserhöhungen einfach nicht ab. Denn nach Angaben des Vergleichs- und Vermittlungsportals Verivox haben für den Zeitraum von Februar bis April schon wieder 86 Versorger eine durchschnittliche Preiserhöhung von 8,1 Prozent angekündigt.

Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden heißt das für eine Familie eine Mehrbelastung von mehr als 100 Euro im Jahr. Rund 3,9 Millionen Haushalte, vor allem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hamburg, betrifft diese Maßnahme. Erst im Januar hatten 543 Grundversorger eine Verteuerung des Stroms vorgenommen.

Strompreis-Erhöhung 2020 aktuell bei Eon und Innogy

Laut Verivox sind bei der neuerlichen Preisrunde auch die großen Versorger Eon und Innogy mit dabei. “Vor allem kundenstarke Anbieter verschieben ihre Preiserhöhungen ins Frühjahr. Zusammen mit der Preiswelle zu Jahresbeginn haben 2020 nun drei Viertel aller Grundversorger ihre Strompreise erhöht”, sagte Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox. Die neuen Erhöhungen fallen auch mit durchschnittlich 8,1 Prozent deutlich höher aus als die zum Jahresbeginn getätigten Erhöhung mit rund 5,4 Prozent im Schnitt. Diese Preiserhöhungen betreffen vor allen die Haushalte, die ihren Strom aus der Grundversorgung beziehen. Dies sind nach Angaben der Bundesnetzagentur rund 27 Prozent der privaten Haushalte. Dieser Tarif ist in der Regel der teuerste, die Versorger sind gesetzlich dazu verpflichtet, Änderungen öffentlich zu machen.

Preiserhöhung beim Strom größer als notwendig

Die Verbraucherzentrale in NRW hat denn auch beobachtet, dass insbesondere die großen Versorger nicht zum Jahreswechsel die Preise anziehen, sondern zeitversetzt. “Offensichtlich wird hier bewusst zum Jahreswechsel abgetaucht, um dann mit weniger Aufmerksamkeit die Preiserhöhungen unterzubringen”, sagte Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW. Was besonders für die Kunden ärgerlich ist, ist die Tatsache, dass die Preist stärker steigen, als es die 1:1-Erhöhung der EEG-Umlage zulassen würde. “Hier wird auf dem Rücken der Kunden Kasse gemacht”, kritisierte Sieverding. Kunden sollten daher explizit über einen Wechsel des Anbieters oder des Tarifs nachdenken.

Strompreis-Hammer! Erhöhung um bis zu 12,1 Prozent

“Die letzte Erhöhung hat es im März 2013 gegeben”, sagte ein Sprecher von Innogy und verweist damit auf eine sieben Jahre lange Stabilität bei den Preisen der Grundversorgung. Und im Jahr 2015 hat es gar eine Senkung der Tarife gegeben. Laut Verivox steigen die Grundversorgungstarife bei Innogy um 9,6 Prozent. Diese ist Tochter des Eon-Konzerns, der mittlerweile der größte Stromversorger in Deutschland ist. Von Eon heißt es dazu: “Die Strompreise bilden sich am Markt und in einem intensiven Wettbewerb.” Bereits knapp 80 Prozent der Anbieter hätten ihre Preise schon angepasst oder dies zumindest angekündigt. “Nun kann auch Eon sich dem allgemeinen Kostendruck nicht mehr entziehen”, sagte ein Sprecher. Zum 1. März werden so in einigen Regionen die Preise von Eon angepasst. Verivox hat für einzelne Eon-Regionalgesellschaften Erhöhungen von 5,5 bis 12,1 Prozent ermittelt.

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Jerry Heiniken