NATO im Alarmzustand: Russland mobilisiert Waffen und Zehntausende Soldaten

Putin mobilisiert Zehntausende Soldaten an der Grenze: Die NATO befindet sich aktuell in höchster Alarmbereitschaft. Bereits ab morgen könnten sich Putins Absichten zeigen.

Es ist wie in 2021: Meldungen über eine massive Truppenkonzentration Russlands in Grenznähe werden laut. In Belarus und im Westen Russlands sammeln Russland und seine Verbündeten Waffen, gepanzerte Fahrzeuge und Tausende Soldaten. Auch die Präsenz russischer Kriegsschiffe in der Nordsee und der Barentssee hat zugenommen. Die NATO befindet sich in Alarmbereitschaft.

Sapad 2025: Russland zieht Truppen an der NATO-Grenze auf
Russland führt derzeit seine Militärübung „Sapad“ durch. Warum dies für die NATO so besorgniserregend ist: Das letzte Mal fand Sapad im September 2021 statt. Weniger als sechs Monate später gab Putin den Befehl zur Invasion der Ukraine. Belarus – das Epizentrum der Sapad-Übung – wurde zum Sprungbrett für die russische Invasion. Die für die Übung geschaffenen Strukturen und die einzelnen Übungen selbst, die geprobt worden waren, bildeten die Grundlage für die Invasion.

Sapad 2025 löst Fragen und große Besorgnis aus
Am vergangenen Freitag begann Sapad erneut. Der Zeitpunkt wird als bedeutsam angesehen, da sie nur zwei Tage nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum stattfindet. Polen, Lettland und Litauen grenzen alle an Belarus, und einige der wichtigsten Aktivitäten von Sapad finden in der Grenzregion Grodno statt. In allen drei Ländern finden derzeit Militärübungen statt, um für den schlimmsten Fall zu proben und Putin zu zeigen, dass jedes NATO-Land auf eine formidable Verteidigung zählen kann.

Sapad endet am morgigen Dienstag, dem 16. September. Militärexperten werden die Ereignisse, die darauf folgen, sehr genau beobachten und versuchen, Putins Handlungen zu interpretieren. Zwei Dinge fallen bereits jetzt auf: Zum einen nehmen laut offiziell veröffentlichten Informationen zur Sapad-Übung in diesem Jahr weniger als 13.000 Soldaten teil. Im Jahr 2021 waren es hingegen 200.000 Soldaten. Könnte der Rückgang einfach darauf zurückzuführen sein, dass so viele russische Soldaten in der Ukraine kämpfen und die dortigen Verluste? Oder werden die tatsächlichen Zahlen absichtlich verschleiert?

Zum anderen liegt einer der Schwerpunkte der Sapad-Übung auf der Durchführung der elektronischen Kampfführung. Drohnen und Technologien sowie KI kommen dabei in großem Umfang zum Einsatz. Belarus hat bestätigt, dass im Rahmen von Sapad nicht nur die Abwehr feindlicher Angriffe geübt wird, sondern auch Angriffe auf bodennahe Ziele. Außerdem werden Vorbereitungen für die Übung des Einsatzes der nuklearfähigen Hyperschallrakete Oreschnik getroffen.

Polen sieht wachsende Kriegsgefahr
Sapad wird daher mit großer Sorge beobachtet, insbesondere angesichts der Drohnen-Angriffe auf Polen. Der polnische Ministerpräsident hat gewarnt, dass sein Land seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie so kurz vor einem „offenen Konflikt“ gestanden habe wie derzeit. Als Reaktion auf Donald Trumps Meinung, dass der Vorfall ein Fehler seitens Russlands gewesen sein könnte, schrieb Polens Außenminister Radoslaw Sikorski auf X: „Nein, das war kein Fehler.“ Litauens Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė hat folglich ebenfalls darauf gedrängt, dass die Luftraumüberwachung der NATO nun in eine rotierende Luftverteidigung umgewandelt werden sollte.

Für die Dauer von Sapad hat Polen die Grenze zu Belarus geschlossen und den Luftraum in Grenznähe gesperrt. Außerdem hat es die Militärübung „Iron Defender“ gestartet, an der 30.000 Soldaten teilnehmen, zusätzlich zu den 5000, die normalerweise in der Nähe der Grenze zu Belarus stationiert sind.

Foto: Kremlin.ru, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

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Oskar Herbert