Neue Betrugsmasche gefährdet Hunderttausende

Die Zeiten der monströsen Telefonbücher sind vorbei und stattdessen kann jeder, der eine Telefonnummer oder Adresse sucht, diese online ausfindig machen. Aber gerade das sorgt jetzt bei der deutschen Polizei für Besorgnis, nachdem eine neue Betrugsmasche gerade hierzulande grassiert, die genau diese Annehmlichkeit zu ihrem Vorteil nutzt und Hunderttausende Bundesbürger in Gefahr bringt. Die wenigsten sind sich nämlich im Klaren darüber, dass wie viele persönliche Daten durch ihren Eintrag auf Telefonbuch.de für Trickbetrüger erhältlich sind. 


Anruf über 110

Zu allem Überfluss benutzen die Betrüger die Notrufnummer 110 auf dem Display bei ihren Anrufen, was die Betrugsmasche anfänglich besonders undurchschaubar macht. Dabei geben sie sich als örtliche Polizeibeamte aus, die vorsorgliche Anrufe zur Sicherheit der Mitbürger unternehmen. Oft wird den Opfern erzählt, dass mehrere Einbrüche in der näheren Umgebung ihrer Adressen vorgefallen waren. Um bei den Opfern Vertrauen zu wecken, geben die falschen Polizisten am Telefon Straßennamen, die tatsächlich in der Nähe der Anschrift der Opfer liegen. Danach fragen die Verbrecher, ob sich Wertsachen im Haus befinden und ob diese auch sicher aufbewahrt werden. In vielen Fällen ist ein Einbruch dann das Resultat des unwillkommenen Anrufs.Andere Telefonbetrüger versuchen auch, weitere personenspezifische sensible Daten aus den Angerufenen herauszuholen, um sie angeblich „abzugleichen“. 

Polizei warnt Mitbürger 

Um trügerische Anrufe wie diese zu vermeiden, bittet die Polizei jetzt alle Mitbürger, ihre Eintragungen im Online-Telefonbuch zu löschen. Wer dennoch für frühere Freunde und entfernte Verwandte auffindbar bleiben möchte, sollte in Erwägung ziehen, die Adressenangaben, die mit dem Namen veröffentlicht werden, geheim zu halten. Außerdem empfiehlt die Polizei, statt des vollen Namen nur die Initialen oder den Anfangsbuchstaben des Vornamens aufzuführen. Das Programm polizeilicher Kriminalprävention der Länder und des Bundes macht nämlich darauf aufmerksam, dass die Betrüger gezielt nach Namen suchen, die auf ältere Mitbürger hindeuten, die ja bekanntlich besonders Betrugsversuchen ausgesetzt sind. Indem man die Angaben online weitestmöglich begrenzt, stehen den Betrügern weniger Informationen und somit auch weniger Angriffspunkte für ihre Masche zur Verfügung. Die beste Reaktion bei verdächtigen Anrufen ist jedoch immer, keine Fragen zu beantworten und sofort aufzulegen. 

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  • Es ist doch einfach, via Smartphone quasi jeden Ort in Deutschland genau zu überprüfen.Jede Strasse ist zu finden und jedes Haus. Wenn man die Adresse eines "Kunden" hat, kann man die Örtlichkeiten genau beschreiben, wo es angeblich Einbrüche gab. Selbst über Telefonnummern ist es möglich herauszufinden, wer der Inhaber dieser Nummer ist.. Die meisten Angerufenen melden sich mit Namen, da hilft eine Namensänderung , also nur Anfangsbuchstaben des Vornamens in Telefonbuch auch nicht viel.
    Ich habe mir bei fragwürdigen Anrufern deren Telefonnummer notiert und dann via Internet nach dem Anrufer gesucht. In vielen Fällen wurde ich da fündig.Ganz so einfach wird das nicht sein, Betrügern das Handwerk zu legen. Aber jedem sollte klar sein, dass die Polizei nicht anruft und auf Einbrüche in der Nachbarschaft hinweist . Wenn die Polizei etwas ermitteln will, dann wird sie selber erscheinen.

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Alexander Grünstedt